Im Juli 2024 stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland auf 1.406, was einem Anstieg von einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr entspricht und den höchsten Wert seit zehn Jahren darstellt. Besonders stark betroffen sind große Unternehmen sowie die Branchen Handel, verarbeitendes Gewerbe und Bau. Experten sehen keine kurzfristige Trendwende aufgrund anhaltender wirtschaftlicher Schwierigkeiten, darunter die Nachwirkungen der Pandemie, hohe Energiepreise und steigende Zinsen.
Der Bau- und Immobiliensektor in Deutschland erlebt laut einer neuen Studie einen Rekord von über 1.000 PropTechs in Deutschland, darunter 106 Neugründungen im ersten Halbjahr 2024. Insbesondere der Bereich Energieeffizienz zieht viele neue Unternehmen an und macht 23 Prozent der Neugründungen aus. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten zeigt der Sektor ein robustes Wachstum mit einem Anstieg der wirtschaftlichen Aktivität um 22 Prozent.
Das Berliner Immobilien-Startup Urbyo hat Insolvenz angemeldet. Das 2021 gegründete Unternehmen positionierte sich als Komplettanbieter für den Immobilienkauf, der digitale Lösungen mit persönlicher Beratung verbindet. In den vergangenen Jahren erhielt das Startup Finanzierungen in Höhe von 6 Millionen Euro von verschiedenen Investoren, darunter Zigg Capital, June Fund und Entrée Capital. Die genauen Gründe für die Insolvenz wurden bisher nicht veröffentlicht.
Das slowenische Startup SaleSqueze hat 1,4 Millionen Euro in einer Seed-Runde unter der Führung von Underline Ventures erhalten. Die Plattform zielt darauf ab, den Verkaufsprozess komplexer, maßgeschneiderter Produkte wie Wohn- und Gartengeräte, Tiny Houses und landwirtschaftliche Maschinen zu automatisieren. Mit der Finanzierung plant SaleSqueze, die Markteinführung zu beschleunigen und die Produktentwicklung zu verbessern. Der CEO Leon Panjtar vergleicht die Vision des Unternehmens mit der von Shopify und Tesla, jedoch für den B2B-Verkauf komplexer Produkte.
John Santora übernimmt nach erfolgreichem Insolvenzverfahren die Führung von WeWork. Der Immobilienexperte wird neuer CEO und löst den seit Oktober amtierenden Interimschef David Tolly ab. Unter Tollys Führung hatte WeWork im November Gläubigerschutz beantragt und umfangreiche Restrukturierungen durchgeführt. Dazu gehörten die Verkleinerung des Immobilienportfolios und die Neuverhandlung von mehr als 190 Mietverträgen.
Das Dornbirner Baugewerbe-Startup Digando hat den deutschen Milliardenkonzern Goldbeck als Kunden gewonnen. Digando, spezialisiert auf die Online-Vermietung von Baumaschinen, entwickelt für Goldbeck einen internen Marktplatz, um Mietvorgänge zu digitalisieren und zu standardisieren. Diese Partnerschaft soll die Effizienz und Planbarkeit bei der Beschaffung von Baumaschinen erheblich steigern und neue, leistungsfähige Features ermöglichen.
Das FinTech Lilo, das sich auf Co-Ownership in Luxusimmobilien spezialisiert hat, steht offenbar vor dem Aus. Das Unternehmen suchte erfolglos nach Käufern und ist derzeit nicht mehr operativ tätig. Auch auf der Website sind keine Aktivitäten mehr zu erkennen. Die Gründerin Chan ist laut ihrem LinkedIn-Profil nicht mehr bei Lilo beschäftigt. Informationen aus dem britischen Handelsregister deuten darauf hin, dass das Unternehmen möglicherweise seine Geschäftstätigkeit eingestellt hat.