Der World Fund hat einen neuen Fonds mit einem Volumen von 300 Millionen Euro aufgelegt, um europäische Scaleups im Bereich ClimateTech zu unterstützen. Der Fonds soll Unternehmen in den Sektoren Energie, Lebensmittel und Landwirtschaft, Fertigung, Bau und Mobilität finanzieren. Zu den institutionellen Investoren gehören unter anderem die Europäische Investitionsbank, KfW Capital, Bpifrance und PwC Deutschland. Der Schwerpunkt des Fonds liegt auf der Bereitstellung von Kapital für Series-B-Finanzierungsrunden. Es ist geplant, in 25 bis 30 Startups zu investieren.
Eine Expertengruppe unter Leitung der Förderbank KfW soll künftig Vorschläge für bessere Startup-Rahmenbedingungen erarbeiten. Die Initiative orientiert sich am französischen Vorbild Tibi. Die deutsche Antwort mit dem Namen „WIN – Initiative für Wagnis- und Wachstumskapital für Deutschland“ konzentriert sich auf die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Investitionen im Tech- und GreenTech-Sektor. Bundesfinanzminister Christian Lindner sagte, die Bundesregierung sei bereit, die Vorschläge der Kommission umzusetzen, um mehr privates Kapital anzuziehen.
Im aktuellen Jahr sind die Investitionen in grüne Technologien erstmals rückläufig, was bei Klima-Startups für Verunsicherung sorgt. Die Investitionen sanken um 17 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro, wie aus einer Erhebung von Pitchbook hervorgeht. Das ist eine Trendwende, denn bislang profitierten GreenTechs von steigenden Investitionen. Experten befürchten, dass sich die Finanzierungssituation 2024 weiter verschlechtern wird, da das Haushaltsloch in Deutschland die Unsicherheit für Förderprogramme erhöht.
Eine Erhebung des Proptech-VC-Investors A/O zeigt, dass trotz eines allgemeinen Rückgangs im Venture Capital-Markt die Investitionen in ClimateTech stabil bleiben. Klima-Investitionen machen mittlerweile 70 Prozent der VC-Investitionen im Bausektor aus, wobei allein die Investitionen in Gebäudeeffizienz in diesem Jahr um 73 Prozent gestiegen sind. Dekarbonisierungsprojekte machten nur 3 Prozent des gesamten Risikokapitals aus. In Europa und Nordamerika wurde erstmals gleich viel Frühphasen-Kapital in Klimatechnologien investiert, wobei Deutschland und Großbritannien deutliche Wachstumsraten verzeichneten.
Das Münchner GreenTech Stabl Energy hat in einer Finanzierungsrunde 15 Millionen Euro erhalten. Zu den Investoren gehören neben Nordic Alpha Partners und dem European Innovation Council auch UVC Partners mit seinem VC Fund III und der Smart Energy Innovation Fund von Energie 360 Grad. Ziel von Stabl Energy bleibt es, alten Fahrzeugbatterien ein zweites Leben zu ermöglichen. Batteriemodule mit unterschiedlichem Zustand können zusammengeschaltet werden. Rasmus Lund, Senior Partner bei Nordic Alpha Partners, bezeichnet Stabl Energy als eines der vielversprechendsten Greentech-Unternehmen auf dem europäischen Speichermarkt.
das ClimateTech AIRMO hat eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde von 5,2 Millionen Euro abgeschlossen. Die Finanzierung wurde von einer Gruppe von Raumfahrt- und Impact-Investoren sowie der Europäischen Weltraumorganisation unterstützt. AIRMO plant, seinen ersten von 12 Satelliten in die Umlaufbahn zu bringen, um die Transparenz über die Treibhausgase Kohlendioxid und Methan zu revolutionieren. Christian Federspiel, vertreten durch Findus Venture, ist der Hauptinvestor der Finanzierungsrunde, neben Ananda Impact Ventures, Pi-Labs, E2MC, Antler und mehreren starken Business Angels.
laut dem neuen Green Startup Monitor 2023 des Borderstep Instituts und des Startup-Verbands ist der Anteil grüner Startups in Deutschland von zuletzt 29 auf 35 Prozent gestiegen. Auch der Anteil der Gründerinnen bei grünen Startups ist mit 23 Prozent leicht gewachsen, bei anderen Unternehmen liegt er bei 18 Prozent. Technologieentwicklung und -produktion ist mit 30 Prozent das häufigste Geschäftsmodell grüner Startups, gefolgt von Software as a Service mit 18 Prozent. 46 Prozent der befragten Unternehmen dieser Kategorie sehen in der Kapitalbeschaffung eine der zentralen Herausforderungen, vor einem Jahr waren es noch 37 Prozent. Ein weiteres Ergebnis des Green Startup Monitor 2023 ist, dass grüne Startups häufiger auf staatliche Fördermittel zurückgreifen als auf Business Angels und VCs. 44 Prozent haben noch keine externe Finanzierung erhalten. Franziska Teubert, Geschäftsführerin des Startup Verbandes, spricht von „besonderen Herausforderungen bei der Kapitalbeschaffung“. Hier geht es zur Studie.