WIN-Initiative für deutsche Startups
So will die Ampel die deutsche Startup-Branche stärken
Die Bundesregierung hat eine neue Initiative ins Leben gerufen, um den deutschen Innovationsstandort zu stärken und die Startup-Branche gezielt zu fördern. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) werden am Dienstag im Rahmen des Start-up-Summits die „WIN-Initiative“ (Wachstum, Innovation, Neues) vorstellen. Ziel der Initiative ist es, die deutsche Wirtschaft durch verstärkte Investitionen in Startups und Innovationen wieder anzukurbeln und den Kapitalmarkt wettbewerbsfähiger zu machen.
Ein zentrales Problem für viele junge Unternehmen in Deutschland ist der Zugang zu Kapital. Hier setzt die WIN-Initiative an, die auf zehn konkrete Maßnahmen abzielt, um Startups besser zu unterstützen. Wie das Handelsblatt vorab aus Regierungs- und Finanzkreisen erfuhr, konnte die Bundesregierung mehrere namhafte Geldgeber für das Projekt gewinnen, darunter die Deutsche Bank, Commerzbank, DZ Bank, Allianz, Blackrock und die Bayerische Versorgungskammer. Diese privaten Kapitalgeber wollen gemeinsam mit der staatlichen Förderbank KfW mehr als zehn Milliarden Euro bereitstellen, um sogenannte “Scale-ups” zu fördern – Startups, die bereits ein funktionierendes Geschäftsmodell haben und starkes Wachstum verzeichnen.
Neben den finanziellen Mitteln soll die Initiative auch strukturelle Hindernisse abbauen, die es jungen Unternehmen bisher schwer machen, zu wachsen. Bereits auf dem „Handelsblatt Banken-Gipfel“ hatte Finanzminister Lindner erklärt, dass der Kapitalmarkt in Deutschland gestärkt und privates Kapital besser für Investitionen mobilisiert werden solle. Auch die Restmittel aus dem Zukunftsfonds der Bundesregierung sollen in die Initiative fließen.
Die WIN-Initiative orientiert sich am erfolgreichen französischen Tibi-Programm, das ebenfalls auf die Förderung von Startups durch private und staatliche Investitionen setzt. Dieses Programm startete zunächst mit sechs Milliarden Euro und wurde mittlerweile ausgeweitet. Die Ampel-Koalition hofft, mit der WIN-Initiative ähnlich positive Effekte für die deutsche Startup-Landschaft zu erzielen und Deutschland langfristig als attraktiven Innovationsstandort zu etablieren.
Am Dienstag werden neben den Politikern auch Wirtschaftsvertreter wie der KfW-Vorstandsvorsitzende Stefan Wintels, Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing und Allianz-Chef Oliver Bäte die Initiative begleiten. Verena Pausder, Vorsitzende des Startup-Verbands, wird ebenfalls an der Präsentation teilnehmen.