Das Berliner FinTech Ride hat Insolvenz angemeldet, nachdem es zuvor Millionen Euro von prominenten Investoren wie Verena Pausder und dem Fußballprofi Mario Götze erhalten hatte. Das Unternehmen, das sich als digitale Privatbank versteht und auf die Gründung von vermögensverwaltenden GmbHs spezialisiert ist, sieht sich mit einem „kurzfristigen Liquiditätsengpass“ konfrontiert, laut FinanceFWD. Trotz der Verwaltung von Kundengeldern in Höhe von über 700 Millionen Euro und eines hochkarätigen Management-Teams unter der Leitung von Christine Kiefer konnte die finanzielle Situation nicht stabilisiert werden. Die Insolvenz sei nach eingehender Prüfung der Finanzen und erfolglosen Bemühungen um weitere Anlegergelder beschlossen worden, heißt es. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Björn Gehde bestellt. Über die genauen Hintergründe der finanziellen Schieflage und mögliche Zusammenhänge mit früheren, potenziell fragwürdigen Geschäftspraktiken bei Immobiliengeschäften ist bislang wenig bekannt.
Valentin Stalf, Mitgründer und CEO der Neobank N26, gibt bekannt, dass das Berliner FinTech auf Monatssicht profitabel ist. Zudem bestehe die Möglichkeit, dass N26 erstmals auch auf Jahressicht Gewinne erwirtschaften könne. Darüber hinaus erwägt Stalf eine Expansion in den Mobilfunksektor und plant einen Börsengang innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre. Trotz der Wachstumsbeschränkungen durch die BaFin, die bis Juni dieses Jahres galten, konnte N26 die Zahl der Neukunden in Deutschland zuletzt wieder steigern.
Klarna will die Zahl seiner Mitarbeiter weiter reduzieren, um sich auf einen Börsengang vorzubereiten. In den vergangenen Jahren hat das schwedische FinTech seine Belegschaft bereits von über 5.000 auf 3.800 Mitarbeiter reduziert, indem Aufgaben zunehmend von KI übernommen wurden. Nun will Klarna die Mitarbeiterzahl auf 2.000 reduzieren, wie CEO Sebastian Siemiatkowski erklärt. Betroffen sind vor allem der Kundenservice und das Marketing, wo KI-Tools bereits Aufgaben übernehmen, die bisher von Menschen erledigt wurden.
Affirm Holdings Inc. (Nasdaq: AFRM) meldet für das vierte Quartal 2023/2024 einen Nettoumsatz von 659,2 Mio. US-Dollar, was einem Anstieg von 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das Bruttowarenvolumen wuchs um 31 Prozent auf 7,6 Mrd. US-Dollar. Trotz eines operativen Verlusts von 73,5 Mio. US-Dollar konnte das Unternehmen die eigenen Prognosen übertreffen und kündigte eine Kooperation mit Apple an. Die Nutzerzahl stieg um 19 Prozent auf 18,7 Millionen.
Das schwedische FinTech Klarna hat im ersten Halbjahr 2024 einen Umsatz von 1,13 Milliarden Euro erwirtschaftet, ein Plus von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der bereinigte Betriebsgewinn lag bei 57,2 Millionen Euro, eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Verlust von 40 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Diese positiven Ergebnisse folgen auf ein profitables erstes Quartal 2024. Sebastian Siemiatkowski als CEO von Klarna erklärt, dass die Einnahmen des Unternehmens in den USA im ersten Halbjahr um 38 Prozent gestiegen sind.
Das Berliner FinTech Upvest hat eine Partnerschaft mit der Deutschen Bank geschlossen, um seine Dienstleistungen durch die Integration der Bankinfrastruktur des Kreditgebers zu erweitern. Durch die Kooperation erhält Upvest Zugang zu virtuellen IBANs, Cash-Management-Lösungen, automatisierter Zahlungsabwicklung und Währungsdiensten.
Die Münchener V-Bank hat nach einem dreijährigen Antragsprozess erfolgreich die Kryptoverwahrlizenz erhalten, was ihr ermöglicht, ihre Dienstleistungen im Bereich Krypto-Assets erheblich auszuweiten. Diese Lizenz erlaubt es der Bank, innovative Blockchain-Technologien und Tokenisierungslösungen anzubieten, was ihre Position im Finanzsektor stärkt. Zudem beteiligt sich die V-Bank an den Wholesale CBDC-Piloten der Europäischen Zentralbank und arbeitet eng mit anderen großen deutschen Banken zusammen, um die Zukunft des digitalen Finanzwesens mitzugestalten.
Das österreichische FinTech Finyoz, unter der Leitung von Thorsten De Jong, bietet bis zu 6,75 % Zinsen p.a. auf Einlagen, trotz des Rückzugs ähnlicher Angebote in Europa. Finyoz konzentriert sich auf Rechnungsfinanzierung (Factoring) und ermöglicht es Unternehmen, schnell Liquidität zu erhalten, indem sie offene Forderungen verkaufen. Investoren stellen das Kapital bereit und erhalten im Gegenzug hohe Zinsen. Risiken werden durch Bonitätsprüfungen und Warenkreditversicherungen minimiert, obwohl ein Restrisiko bleibt.
Jörg Howein, ehemaliger Vorstand der Solarisbank, wechselt zum Krypto-Unternehmen Finoa. Howein, der über sieben Jahre lang eine zentrale Rolle beim Aufbau der Solarisbank spielte und zuletzt als Chief Platform Officer tätig war, hat nach einer kurzen kreativen Pause eine neue Position als Managing Director und Head of Product bei dem Berliner Startup angetreten. Howein plant, seine Erfahrungen aus der traditionellen Bankenwelt in das dynamische Umfeld der Kryptowährungen einzubringen, mit dem Ziel, Finoa stärker im institutionellen Finanzbereich zu etablieren.