DeepTech-Startups: Deutschland fehlt Attraktivität für internationale Talente
Großunternehmen ziehen die Fachkräfte an
Deutsche DeepTech-Startups beklagen einen deutlichen Mangel an Fachkräften, der ihre Fähigkeit zur Expansion und Innovation erheblich beeinträchtigt. Insbesondere in Bereichen wie Reinraumtechnik, Finanzbuchhaltung und IT-Administration stoßen Unternehmen wie Pixel Photonics und Akhetonics auf Schwierigkeiten bei der Rekrutierung qualifizierter Mitarbeitenden. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft aus dem Jahr 2023 werden in den MINT-Fächern 310.000 Fachkräfte fehlen. Ein besorgniserregendes Merkmal dieser Situation ist, dass für bestimmte Positionen nicht ein einziger deutscher oder europäischer Bewerbender gefunden werden kann, was diese Unternehmen dazu zwingt, ihre Suche international auszuweiten, oft in Länder wie die Türkei, Indien und den Iran.
Die Auswirkungen des Fachkräftemangels werden durch die wachsende Konkurrenz von Großunternehmen wie Intel, TSMC und GlobalFoundries verstärkt, die in Deutschland investieren und hochqualifizierte Arbeitskräfte anziehen. Dieser Wettbewerb zwingt Startups dazu, schnell zu handeln, um Talente zu sichern, bevor sie von größeren Unternehmen abgeworben werden. Die Situation wird auch durch die Tatsache verschärft, dass für jede der aufstrebenden Quantum-Jobs weltweit nur ein qualifizierter Kandidat verfügbar ist, was die Suche nach Fachkräften in diesem Bereich zusätzlich erschwert.
Ein weiterer bedeutender Aspekt ist die Schwierigkeit für deutsche Unternehmen, internationale Talente einzustellen. Die bürokratischen Hürden bei der Beschaffung von Arbeitsvisa sowie bei der Unterzeichnung von Arbeitsverträgen haben sich als zeitraubend und komplex erwiesen. Hinzu kommt die Herausforderung, ausländischen Mitarbeitenden bei der Wohnungssuche zu helfen und sie in Deutschland zu integrieren. Diese Probleme werden durch eine teils mangelnde Willkommenskultur und Sprachbarrieren verschärft, was zu Frustration und Verzögerungen im Einstellungsprozess führen kann.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, schlagen einige Founder vor, dass die Regierung den Prozess der Einwanderung und Arbeitsvertragsunterzeichnung vereinfachen und digitalisieren sollte. Darüber hinaus sollte mehr Aufmerksamkeit auf die Attraktivität Deutschlands als Arbeitsplatz für internationale Talente gelegt werden, und es sollten mehr Anstrengungen unternommen werden, um das Bildungssystem anzupassen und mehr Studierende für MINT-Fächer zu begeistern.