Kitext: Kinder chatten sicher
Grundschulkinder mit eigenem Smartphone sind längst keine Seltenheit mehr. Bei der Kommunikation im Internet begegnen sie allerdings nicht nur Freunden. Sogenannte Cyber-Groomer schreiben Kinder in Chats an und versuchen, sich ihr Vertrauen zu erschleichen. Damit wird es ihnen möglich, an private Informationen und Fotos zu gelangen oder sogar persönliche Treffen zu vereinbaren. Pro Jahr werden nur wenige Tausend solcher Straftaten angezeigt – die Dunkelziffer liegt laut Experten allerdings im Millionenbereich, denn Kinder melden sexuelle Übergriffe in der Online-Kommunikation meist nicht von sich aus.
Machine Learning
Da kommt die Software von Kitext ins Spiel. Mit dem Instant Messenger Privalino hat das Duisburger Startup eine Sicherheitstechnologie entwickelt, die Kinder bei der Online-Kommunikation schützt. Im Unterschied zu anderen Anbietern setzt Privalino dabei weder auf Vollüberwachung des Kindes, noch auf einfache Wortlisten mit verdächtigen Begriffen, sondern auf Machine Learning. Die Software kann damit den Schreibstil eines Chatpartners analysieren und erkennen, ob es sich um einen Pädokriminellen handelt. Besteht ein hinreichender Verdacht, warnt Privalino die Kinder und ihre Eltern.
Kindersicheres Smartphone
Hinter dem jungen Unternehmen stehen die beiden Informatiker Nicolai Erbs und Kolja Lubitz sowie Medienwissenschaftler Patrick Schneider. Gründer Erbs hat zu den Themen maschinelle Lernverfahren und Sprachanalyse promoviert. Der Vortrag eines belgischen Professors brachte ihn darauf, die Themen Kindersicherheit im Internet und Machine Learning weiterzuspinnen und schließlich gemeinsam mit seinen Mitgründern professionell umzusetzen. In den kommenden fünf Jahren will das junge Tech-Unternehmen in den internationalen Markt vordringen und weitere Mitarbeiter einstellen. „Wichtig ist uns vor allem, möglichst viele Kinder zu schützen. Im Idealfall haben im Jahr 2021 die meisten Kinder Privalino auf ihrem Smartphone installiert. Und auch die meisten Betreiber von Plattformen mit Chat-Funktion sind sicher für Kinder”, beschreibt Mitgründer Patrick Schneider die Vision des Teams. Um diese Ziele zu erreichen und ein kindersicheres Smartphone mit Privalino anbieten zu können, streben die Gründer von Kitext eine Kooperation mit einem Telekommunikationsunternehmen an.Sitz: Duisburg
Gründung: 2017
Gründer: Patrick Schneider, Dr. Nicolai Erbs, Kolja Lubitz
Mitarbeiter: 3
Investor: Exist-Stipendium
URL: privalino.de
Physec: IT-Sicherheit für das Internet der Dinge
Das Internet der Dinge verknüpft die digitale Welt mit der physischen. Dabei steht die Frage nach der Sicherheit immer wieder im Zentrum, insbesondere bei der Nutzung der Technologie in Unternehmen. Die Schlüsseletablierung und das Schlüsselmanagement sind die größten Probleme bei IoT-Geräten und immer wieder verantwortlich für erfolgreiche Angriffe.
Sicherheit versus Komplexität
Auf die Frage, wie man höchstmögliche Sicherheit in die eingebetteten Systeme bekommt, haben die Hersteller derzeit die Wahl zwischen einfachen aber unsicheren Sicherheitskonzepten wie vorverteilten kryptographischen Schlüsseln (pre-shared-keys) oder sicheren aber komplexitätserhöhenden Sicherheitskonzepten (public-key-infrastructure). In der Praxis werden die höheren Komplexitäten in der Produktion und der Wertschöpfungskette nur selten akzeptiert und daher meist schwache Sicherheitskonzepte eingesetzt.
„SCHNELLE, SICHERE UND EINFACHE DIGITALISIERUNG VON PRODUKTEN UND PROZESSEN“
Physec hat sich auf angewandte Kryptographie im Internet der Dinge spezialisiert und kombiniert die Einfachheit der pre-shared-keys mit der hohen Sicherheit der public-key-infrastructure in einem ganzheitlichen Konzept. Ihr Produkt, der IoTree bietet höchste Sicherheit für IoT-Geräte, von der authentischen Schlüsseletablierung bis zum Geräte- und Schlüsselmanagement und ermöglicht so eine einfache und sichere Digitalisierung von Produkten und Prozessen. Die Lösung ist branchenunabhängig und sorgt für schnell, sicher und unkompliziert digitalisierte Geschäftsmodelle und Datenerfassung.
Nähe zur Wissenschaft
Das Startup ist ein Spin-off des europaweit führenden Horst Görtz Instituts für IT-Sicherheit in Bochum. Die herausragenden Forschungsergebnisse von Christian Zenger legten hier den Grundstein für das Unternehmen. Die Gründer profitieren auch weiterhin von der Nähe zum Studiengang IT-Sicherheit.
Sitz: Bochum
Gründung: 2014
Gründer: Dr. Heiko Koepke, Dr.-Ing. Christian Zenger
Mitarbeiter: 20
URL: physec.de
Logarithmo: Der cloudbasierte B2B-Appstore
Etablierte Unternehmen sehen sich schnellen Innovationszyklen durch Startups oder neuen branchenfremden Wettbewerbern ausgesetzt. Den Mitarbeitern fehlt häufig der Überblick, welche digitale Lösung für das aktuelle Problem die geeignetste wäre. Auf der anderen Seite entstehen an Universitäten in Zusammenarbeit mit der Industrie datengetriebene Lösungen, die jedoch häufig in der Schublade verstauben. Die Logarithmo-Gründer kennen das Problem aus ihrer eigenen Forschung. Das brachte sie auf die Idee, mathematische Lösungen per Knopfdruck in nachhaltige und einfach anwendbare Web-Applikationen zu überführen. Ihr Cloud-basierter B2B-Appstore bietet digitale Lösungen für datengetriebene Anwendungen wie Optimierungen, Prognosen und Advanced Analytics, insbesondere für den Energie- und Logistikbereich. Verfahren aus der Forschung lassen sich so mit geringem Aufwand kommerzialisieren und in die Software von Unternehmen integrieren
Sitz: Dortmund
Gründung: 2016
Gründer: Felix Friemann, Sebastian Ruthe, Sven Christian Müller
Mitarbeiter: >10
URL: logarithmo.de