Klarna verdoppelt Bewertung vor Börsengang
Klarna verdoppelt Bewertung auf 14,5 Milliarden US-Dollar
Der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna hat seine Bewertung vor dem geplanten Börsengang auf 14,5 Milliarden Dollar verdoppelt. Diese Neubewertung wurde durch Blackrock, den weltgrößten Vermögensverwalter, vorgenommen. Klarna, bekannt für seinen Rechnungs- und Ratenkauf sowie ein in Deutschland angebotenes Girokonto, bereitet sich darauf vor, innerhalb der nächsten zwölf Monate an die Börse zu gehen. „Ja“, bestätigte CEO Sebastian Siemiatkowski auf die Frage, ob der Börsengang in den nächsten zwölf Monaten erfolgen werde. Analysten prognostizieren, dass die Bewertung dabei auf bis zu 20 Milliarden Dollar steigen könnte. Siemiatkowski ist jedoch nicht nur auf die aktuelle Bewertung fokussiert, sondern möchte Klarna als führenden Wettbewerber im Privatkundengeschäft etablieren – auf Augenhöhe mit großen Finanzakteuren wie der Deutschen Bank und Revolut.
Das Unternehmen erlebte während der Coronapandemie einen großen Aufschwung und stieg damals zum teuersten nicht börsennotierten europäischen Fintech auf, mit einer Bewertung von fast 46 Milliarden Dollar. Die Zinswende und der darauf folgende Einbruch von Tech-Werten sorgten jedoch für einen deutlichen Rückgang auf sieben Milliarden Dollar im Jahr 2022. Nun zeigt die erneute Hochstufung durch Blackrock, dass sich Klarna erholt hat und auf einem erfolgreichen Weg zurück ist. Klarna investiert weiterhin in neue Produkte und Dienstleistungen, um weiter zu wachsen. Zu den neuen Funktionen gehören unter anderem ein Girokonto, das in elf weiteren europäischen Ländern sowie in den USA eingeführt werden soll, und eine Cashback-Funktion. Gleichzeitig hat Klarna den Personalbestand reduziert, von 3.200 auf langfristig geplante 2.000 Mitarbeiter. Der Personalabbau ist auch möglich, weil Klarna stark auf Künstliche Intelligenz setzt, um Effizienz zu steigern, beispielsweise durch die Nutzung von Chatbots im Kundenservice.
Trotz der Einsparungen wächst das Unternehmen weiterhin und profitierte vor allem von einem starken US-Geschäft, das die Einnahmen von Januar bis Juni um 27 Prozent steigerte. Der Börsengang soll den Erfolg des Unternehmens weiter festigen und das Wachstumspotenzial ausschöpfen. Sebastian Siemiatkowski ist überzeugt, dass Klarna dieses Jahr die Gewinnschwelle erreichen wird und zeigt sich optimistisch, dass alle bisherigen Investoren von ihrer Beteiligung profitieren werden.