Helsing: Lightspeed und Accel wollen einsteigen
Silicon Valley investiert in Münchner Verteidigungs-KI: Helsing erhält 500 Millionen US-Dollar
Das Münchner Unternehmen Helsing ist ein KI-Startup, das auf Verteidigungstechnologie spezialisiert ist. Es entwickelt Software und Künstliche Intelligenz für militärische Anwendungen, die in verschiedenen Systemen wie Drohnen und anderen Kampffahrzeugen eingesetzt werden. Helsing wurde im Jahr 2021 gegründet und arbeitet eng mit Streitkräften, Regierungsbehörden und der Verteidigungsindustrie zusammen. Zu den Partnern gehören renommierte Unternehmen wie Saab, Rheinmetall und Airbus sowie der schwedische Flugzeug- und Rüstungskonzern Saab als strategischer Investor. Der US-Risikokapitalgeber General Catalyst. La Famiglia, mittlerweile ebenfalls Teil von General Catalyst, ist auch beteiligt.
Helsing hat in der Vergangenheit kapitalstarke Finanzierungen erhalten, darunter eine Series-A-Finanzierung im November 2021 über 103 Millionen Euro und eine Series-B-Runde im September 2023 über 209 Millionen Euro, wodurch das Unternehmen zum ersten europäischen Einhorn im Bereich Militär und Verteidigung wurde. Anfang Juni 2024 wurde bekannt, dass Helsing an einem Projekt mit KI-gesteuerten, autonomen Luftkampfsystemen arbeitet und eine Kooperation mit Airbus eingegangen ist.
Aktuell befindet sich Helsing in Verhandlungen mit Investoren aus dem Silicon Valley, darunter Accel und Lightspeed Venture Partners, über eine Finanzspritze von rund 500 Millionen US-Dollar. Diese Investition könnte die Unternehmensbewertung auf 4,5 Milliarden Dollar erhöhen und Helsing zu einem der wertvollsten KI-Startups Europas machen. Für Accel wäre dies der erste Deal im Bereich Verteidigung und Militärtechnik.
Ein entscheidender Aspekt der Arbeit von Helsing ist die Zusammenarbeit mit der ukrainischen Armee. Die entwickelte KI-Software wird in ukrainische und westliche Drohnen integriert, um deren Einsatzfähigkeit zu erhöhen, selbst unter schwierigen Bedingungen wie elektronischen Störmaßnahmen. Seit 2022 ist Personal von Helsing kontinuierlich in der Ukraine stationiert und stellt Fähigkeiten und Technologie für Fronteinsätze bereit. Diese Technologien sind nicht nur für die Ukraine von großer Bedeutung, sondern auch für die Bundeswehr, wie Verteidigungsminister Boris Pistorius betont hat. So erhielt das Militär-Startup im Juni 2023 den Auftrag der Bundesregierung, den Eurofighter für den elektronischen Kampf zu befähigen und die KI-Infrastruktur für die neue europäische Fighter-Generation „Future Combat Air System“ zu liefern.