Basslet vom Berliner Startup Lofelt vor der Auslieferung
Musik nicht nur hören, sondern auch fühlen. Mit diesem Ziel hat das Berliner Startup Lofelt einen tragbaren Subwoofer entwickelt, der wie eine Uhr um das Handgelenk gelegt wird. Auch optisch erinnert Basslet an eine Smartwatch, nur ohne Display. Nachdem die Gründer die Technologie mittels Crowdfunding-Unterstützung ausgereift haben, steht der Subwoofer nun vor der Massenauslieferung. Im Februar soll der Versand beginnen.
Wie aber funktioniert Basslet? Das Gadget besteht aus zwei Teilen: einer Sendeeinheit, die zwischen Musikquelle, zum Beispiel Smartphone, und den Kopfhörer gesteckt wird, sowie dem Empfängermodul mit Armband. Beide Module verbinden sich drahtlos über Bluetooth, ein zusätzliche Software ist nicht nötig.
„Basslet fing an, Spaß zu machen“
Herzstück ist die sogenannte Losound Engine, die Vibrationen an den Körper überträgt. Anders aber als beim Vibrationsalarm des Smartphones variiert die Engine in Intensität, Takt und Frequenz entsprechend der Musik – bis zu einem Tiefgang von zehn Hertz. Zwei Knöpfe an der Seite regeln die Lautstärke, sind aber auch gleichzeitig die Kontakte für das Ladegerät. Bis zu sieben Stunden soll der Akku bei maximaler Intensität durchhalten.
Spiegel-Redakteur Matthias Kremp spricht in seinem Testbericht von einem erstaunlichen Gefühl: „Anfangs fühlte es sich für mich noch sehr befremdlich an, dass da etwas am Arm vibrierte. Mancher Nutzer könnte das als unangenehm empfinden. Erst als ich mich nicht mehr darauf konzentrierte, die Vibrationen eher unbewusst wahrnahm, fing das Basslet an, Spaß zu machen. Ein paar Stunden hat es gedauert, bis es soweit wahr.“
Durchbruch auf Kickstarter
In einer Präsentation auf der CES in Las Vegas beschreibt Gründer Daniel Büttner, worauf es bei der Entwicklung ankam: „Ich bin Bass-Spieler und ich weiß, wie sich das Instrument anfühlt. Und als wir Technologie entwickelt haben, wollten wir die Vibration mit der gleichen Genauigkeit darstellen wie beim Spielen einer Saite mit der Hand.“
2014 hatten Büttner und sein Partner Gwydion ap Dafydd den ersten Prototyp fertiggestellt, ein Jahr später die Technologie patentiert. Im Sommer 2016 startete Lofelt dann auf Kickstarter die Crowdfunding-Kampagne. Ziel: 50.000 Euro für die Produktion. Zusammen kamen fast 600.000 Euro. Basslet zählt damit zu den Top-fünf-Kampagnen bei Kickstarter aus Deutschland. Mittlerweile arbeiten 15 Mitarbeiter bei dem Startup, darunter drei DJs.
Aktuell kann Basslet zum Pre-Order-Preis von 179 Dollar (statt 219 Dollar bzw. 199 Euro) auf der Website von Lofelt vorbestellt werden.