Milliardenschwere Startups

N26 gegen Trade Republic: Das Duell der FinTech-Giganten

29/05/2024
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Wachstumsimpulse für N26 und Trade Republic

Die Berliner Digitalbank N26 erhielt grünes Licht von der Finanzaufsicht Bafin, um ihre Wachstumsbeschränkungen zu beenden. Ab Juni wird die Behörde die Beschränkungen aufheben, die N26 seit zweieinhalb Jahren ausgebremst haben. Diese Entscheidung verkündete das Unternehmen am Dienstag. Die Gründer Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal planen nun, den Handel mit Aktien und Fonds verstärkt zu vermarkten.

Zeitgleich gab der Berliner Neobroker Trade Republic eine bedeutende Erweiterung seines Angebots bekannt. Das Unternehmen bietet nun auch klassische Girokonten an, wodurch sie in direkte Konkurrenz mit N26 treten. Anfang des Jahres hatte Trade Republic mit Bezahlkarten eine erste Offensive gestartet.

Mit diesen Entwicklungen verschärft sich das Duell zwischen den beiden FinTech-Riesen. Beide Unternehmen gehören zu den wertvollsten Startups in Deutschland. In der letzten Finanzierungsrunde im Jahr 2021 wurde Trade Republic mit 5 Milliarden US-Dollar bewertet, während N26 auf 9 Milliarden US-Dollar kam. Trade Republic hat etwa vier Millionen Kundinnen und Kunden, während N26 mehr als doppelt so viele User verzeichnet. Allerdings generiert nur die Hälfte der N26-User Erträge und das Unternehmen arbeitet weiterhin mit Verlusten, die 2023 bei rund 100 Millionen Euro lagen. Im Gegensatz dazu erzielte Trade Republic im letzten Geschäftsjahr einen zweistelligen Millionengewinn.

Regulatorische Herausforderungen für N26

N26 hatte durch regulatorische Probleme einen herben Rückschlag erlitten. Wegen Mängeln bei der Geldwäscheprävention und internen Prozessen setzte die Bafin im November 2021 eine Wachstumsgrenze von 50.000 Neukundinnen und -kunden pro Monat fest. Diese Beschränkung war besonders schmerzhaft, da N26 zuvor in Spitzenzeiten mehr als dreimal so viele neue User gewinnen konnte.

Seitdem hat N26 über 100 Millionen Euro investiert, um die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen, einschließlich Strafen von über 13 Millionen Euro. Ende 2023 lockerte die Bafin die Beschränkungen, sodass N26 testweise bis zu 60.000 Neukundinnen und -kunden pro Monat aufnehmen durfte. Nun plant N26, die neu gewonnene Freiheit zu nutzen, um im zweiten Halbjahr 2024 profitabel zu werden.

 

N26 / Trade Republic
N26 / Trade Republic

 

Trade Republic führt Girokonten ein

Auch Trade Republic erhöht das Tempo. Die Konten des FinTechs waren bisher hauptsächlich für Aktiengeschäfte gedacht. Jetzt erweitert Trade Republic sein Angebot um klassische Bankfunktionen wie Lastschriften, Überweisungen und Gehaltseingänge.

Das Unternehmen hat eine schrittweise Einführung der Girokonten mit der Bafin vereinbart, um sicherzustellen, dass die internen Systeme den höheren regulatorischen Anforderungen gerecht werden. Die Geschäftsführung schätzt, dass es etwa fünf Monate dauern wird, bis alle Kundinnen und Kunden ein Girokonto haben.

Darüber hinaus hebt Trade Republic die 50.000-Euro-Obergrenze für verzinste Guthaben auf. Derzeit werden Einlagen mit vier Prozent verzinst, doch diese Zinsen könnten sinken, wenn die Europäische Zentralbank im Juni den Leitzins senkt.

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