Porsche, Bosch und weitere Kapitalgeber investieren 55 Millionen Euro in Batterierecycling-Startup Cylib
Cylibs revolutionärer Ansatz für das Batterierecycling
Cylib wurde im Jahr 2022 von Lilian Schwich, Paul Sabarny und Dr. Gideon Schwich in Aachen gegründet und verfolgt seitdem eine ganzheitliche und innovative Herangehensweise an das Batterierecycling. Ihr End-to-End-Prozess zeichnet sich durch Effizienz, Ressourcenschonung und Klimafreundlichkeit aus. Über Jahre hinweg wurde die Technologie von einem erfahrenen Forschungsteam an der RWTH Aachen entwickelt, mit dem Ziel, ein robustes und nachhaltiges Verfahren zu schaffen, das die CO2-Emissionen reduziert.
Das Herzstück von Cylibs Verfahren ist eine Kombination aus thermischer Vorbehandlung und sauberer Hydrometallurgie, die es ermöglicht, alle Wertstoffe aus Elektroautobatterien effizient zurückzugewinnen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um End-of-Life-Batterien oder Produktionsausschuss handelt. Diese Technologie eröffnet die Möglichkeit einer echten Kreislaufwirtschaft auf dem europäischen Markt. Cylibs innovatives mechanisch-chemisches Verfahren zur Rückgewinnung von Rohstoffen aus Elektroautobatterien verspricht im Vergleich zu herkömmlichen Methoden eine um mehr als 90 % höhere Ressourceneffizienz. Durch ein wasserbasiertes Verfahren werden die zurückgewonnenen Materialien aus der sogenannten Schwarzmasse extrahiert.
Mit einem interdisziplinären Team, bestehend aus den Gründungsmitgliedern und über 25 weiteren Expertinnen und Experten, möchte Cylib eine nachhaltige und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Recyclingmethoden zu bieten, die oft Umweltschäden und Materialverluste verursachen.
Seit September 2023 betreibt Cylib eine Pilotanlage in Aachen und plant bis 2026 den Bau einer industriellen Produktionsanlage in Nordrhein-Westfalen.
Cylib schließt Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 55 Millionen Euro ab
Nun hat Cylib eine Series-A-Finanzierungsrunde abgeschlossen. In dieser Runde sammelte das Unternehmen rund 55 Millionen Euro ein. Zu den Investoren zählten unter anderem die Risikokapitalgesellschaften von Bosch und Porsche.
Mit diesen Mitteln beabsichtigt Cylib, sein innovatives Batterierecycling-Verfahren für Lithium-Ionen-Batterien zu industrialisieren. Für Patrick Huke, Head of Porsche Ventures, ist Cylib ein Beispiel dafür, „wie wissenschaftliche Spitzenforschung schnell kommerzialisiert werden kann“.
Für Bosch ist es nicht die einzige Investition in Batterierecycling. Das Unternehmen investierte ebenfalls 36 Millionen US-Dollar in das amerikanische Startup Li Industries. Das Unternehmen recycelt Batterien mit gar keinem oder geringem Kobaltgehalt. „Wir investieren in Nachhaltigkeit und ebnen den Weg für transformative Batterie-Recyclingtechnologien“, sagte Dr. Ingo Ramesohl, Geschäftsführer von Bosch Ventures in einer Pressemitteilung des größten Autozulieferers der Welt.