OpenAI plant Neuausrichtung zur Gewinnorientierung – Vorstandstrennung im Gespräch
OpenAI, das KI-Startup hinter ChatGPT, steht vor einem signifikanten Wandel in seiner Struktur und Neuausrichtung. Laut einem Bloomberg-Bericht plant CEO Sam Altman, das ursprünglich als gemeinnützige Organisation gegründete Unternehmen in eine gewinnorientierte Firma umzuwandeln. Erste Gespräche dazu habe OpenAI bereits mit dem kalifornischen Justizministerium aufgenommen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen bestätigten. Die Umstrukturierung würde es OpenAI ermöglichen, sich von seinem Non-Profit-Vorstand zu trennen und das Kerngeschäft auf Profit auszurichten, während die gemeinnützige OpenAI-Organisation weiterhin eine Minderheitsbeteiligung behalten soll.
Mit diesen Schritten der Neuausrichtung würde OpenAI für Investoren attraktiver und könnte Kapital für die Weiterentwicklung seiner KI-Technologien gewinnen. Erst kürzlich sicherte sich das Unternehmen 6,6 Milliarden Dollar und erreichte damit eine Bewertung von 157 Milliarden Dollar, was seine Position als eines der wertvollsten privaten Technologieunternehmen weltweit festigte. Das Interesse an OpenAI ist hoch, nicht zuletzt aufgrund seiner bahnbrechenden Entwicklungen im KI-Bereich und der Möglichkeit, mit ChatGPT den Suchmaschinenmarkt herauszufordern.
OpenAI wurde 2015 als Non-Profit-Organisation gegründet, um die Forschung an „sicherer“ Künstlicher Allgemeiner Intelligenz (AGI) zu fördern und damit großen Techkonzernen wie Google eine alternative Entwicklung entgegenzusetzen. Diese ethisch motivierte Struktur geriet in den letzten Jahren jedoch zunehmend unter Druck. Die stufenweise Neuausrichtung in ein gewinnorientiertes Modell hat immer wieder zu internen Konflikten geführt und hochrangige Führungskräfte dazu veranlasst, das Unternehmen zu verlassen.
Die Umstrukturierungspläne folgen auf eine turbulente Phase: Ende letzten Jahres wurde CEO Altman wegen eines Vertrauensbruchs kurzzeitig vom Verwaltungsrat abgesetzt, kehrte jedoch nach massiven Protesten der Belegschaft und Investoren an seine Position zurück. In den vergangenen Monaten hat Altman weiterhin die Expansionspläne des Unternehmens vorangetrieben, darunter die Entwicklung eines eigenen KI-Chips und den Ausbau von ChatGPT zur Suchmaschine – ein ambitionierter Schritt, der Google Konkurrenz machen soll.