Kartellrechtliche Bedenken

Flink steht kurz vor Fusion mit türkischem Rivalen Getir

21/03/2024
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Foto: Flink

Flinks Expansionsstrategie auf dem Weg zum Einhorn

Flink ist ein deutscher Lieferdienst, der sich auf die direkte Belieferung an Verbrauchende spezialisiert hat. Das Kernangebot umfasst die Online-Bestellung und die Lieferung einer breiten Palette von Artikeln, insbesondere Lebensmittel und Alltagsgegenstände, die innerhalb von 15 Minuten nach Bestelleingang im Lager gepackt und an die Kundinnen und Kunden geliefert werden.
Das Unternehmen wurde Ende 2020 von Christoph Cordes, Oliver Merkel und Julian Dames in Berlin gegründet. Seitdem hat es sich zu einem der führenden Anbieter von Expresslieferdiensten in Europa entwickelt.
Im Laufe der Zeit hat der Lieferant sein Geschäft durch strategische Übernahmen erweitert. Eine bedeutende Übernahme war die des französischen Konkurrenten Cajoo im Jahr 2022, was Flink zur Marktführerin in Frankreich machte und eine exklusive Partnerschaft mit dem Handelskonzern Carrefour im französischen Markt ermöglichte.
Trotz seines Erfolgs hat Flink Herausforderungen bewältigen müssen, darunter das Insolvenzverfahren seiner österreichischen Tochtergesellschaft im Jahr 2022 sowie einen erheblichen Personalabbau von rund 8.000 Mitarbeitenden im Zeitraum von 2022 bis Mitte 2023.

Um seine Reichweite zu erweitern, hat Flink im Februar 2024 eine Partnerschaft mit dem Essenslieferdienst UberEats gestartet, wodurch Kundinnen und Kunden die Produkte von Flink auch über die UberEats-App bestellen können.
Finanziell hat das Unternehmen beträchtliche Summen von Investorengruppen wie DoorDash und Rewe eingesammelt. Eine Finanzierungsrunde im Dezember 2021 brachte dem Unternehmen rund 750 Millionen US-Dollar ein und führte zu einer Bewertung von knapp 3 Milliarden US-Dollar.

Flink steht kurz vor der Übernahme von Getir

Nun steht der deutsche Express-Lieferdienst möglicherweise kurz vor einem Verkauf an seinen türkischen Konkurrenten Getir. Flink hat mit einem geschätzten Marktanteil von über 80 % eine dominante Position auf dem deutschen Markt inne. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2023 einen beeindruckenden Umsatz von 560 Millionen Euro allein in Europa, fast doppelt so viel wie Getir. Eine mögliche Fusion zwischen Flink und Getir würde ein Unternehmen hervorbringen, das über eine Milliarde Euro Umsatz erwirtschaftet und damit nahezu ein Monopol bei Expresslieferdienstleistungen in Deutschland besitzt.

 

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Allerdings werfen die Verkaufsverhandlungen auch Bedenken hinsichtlich einer möglichen monopolartigen Stellung von Getir auf dem Markt auf. Es ist unklar, ob das Bundeskartellamt oder die EU-Kommission den Deal untersuchen würden. Eine ähnliche Situation gab es bereits im Vorjahr, als Getir Interesse an einer Übernahme von Flink zeigte. Damals konnte das Berliner Startup jedoch durch Finanzierungsunterstützung von Rewe eine Übernahme abwenden.

Der Verkauf von Flink an Getir hätte bedeutende Auswirkungen auf den Expresslieferdienstmarkt, sowohl in Deutschland als auch in Europa. Es wird erwartet, dass die endgültige Entscheidung über den Verkauf und die damit verbundenen regulatorischen Aspekte in den kommenden Wochen oder Monaten getroffen werden. Bis dahin bleibt die Zukunft von Flink und Getir im Lieferdienstsektor weiterhin Gegenstand intensiver Diskussionen und Spekulationen. Tagesspiegel.de

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