E-Scooter-Marke Tier verschwindet

E-Scooter-Marke Tier wird nach Dott-Übernahme eingestellt

Berlin – Die E-Scooter-Marke Tier wird nach der Fusion mit dem niederländisch-französischen Anbieter Dott nicht mehr existieren. Die türkisfarbenen Roller,  werden bald in das einheitliche Design von Dott umgewandelt. Diese Entscheidung wurde nach der Übernahme im Januar dieses Jahres getroffen und wird in den kommenden Wochen umgesetzt.

Mit der Umstellung auf das Dott-Design wird auch die Tier-App abgeschaltet. Nutzerinnen und Nutzer müssen ihre Daten und Fahrten auf die Dott-Plattform migrieren, um weiterhin auf E-Scooter und andere Mobilitätsangebote zugreifen zu können. Philipp Haas, Geschäftsführer für die Märkte Deutschland, Österreich und Schweiz, erläuterte, dass Dott über alle 21 Länder hinweg eine stärkere Markenbekanntheit genießt als Tier. In Deutschland sei zwar die Marke bekannter, jedoch habe man festgestellt, dass das Branding für die Kunden nicht entscheidend sei. Vielmehr liege der Fokus der Nutzer auf der Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Fahrzeuge.

Die Umstellung auf das Dott-Design wird voraussichtlich Mitte Oktober 2024 in Deutschland beginnen und innerhalb weniger Wochen abgeschlossen sein. Die Fusion hat zwei Unternehmen mit unterschiedlichen Marktstrategien zusammengebracht: Dott ist insbesondere in den Benelux-Ländern und in Frankreich stark vertreten, während Tier zuvor hauptsächlich im deutschsprachigen Raum aktiv war. Während Dott ein breites Portfolio aus E-Scootern und E-Fahrrädern anbietet, hatte Tier sein Geschäft mit herkömmlichen Leihrädern und E-Mopeds bereits vor der Übernahme eingestellt.

Der E-Scooter-Markt gilt als hart umkämpft. Nach einer Phase schnellen Wachstums in den ersten Jahren nach der Zulassung im Jahr 2019 konzentrieren sich die Unternehmen nun auf Kosteneinsparungen und die Erzielung von Profitabilität. Haas ist der Überzeugung, dass die Konsolidierung des Marktes noch nicht abgeschlossen ist und erwartet weitere Fusionen, jedoch ohne Beteiligung von Dott und Tier. Trotz der Fusion gab es bei Dott und Tier keinen großangelegten Stellenabbau. Tier hatte jedoch im Rahmen einer Strategieumstellung zur Steigerung der Profitabilität im Jahr 2022 fast 200 Stellen abgebaut. Dott hingegen plant, noch in diesem Jahr vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen schwarze Zahlen zu schreiben.