Die Künstliche Intelligenz macht Fortschritte – aber was sind die Folgen?

24/11/2016
header image

„Die Computer werden irgendwann in den kommenden hundert Jahren mit ihrer künstlichen Intelligenz den Menschen übertreffen. Das wird das größte Ereignis in der Geschichte der Menschheit werden – und möglicherweise auch das letzte“, bemerkte Stephen Hawking ebenso emphatisch wie scharfsinnig auf der „Zeitgeist”-Konferenz von Google im Frühjahr 2015.

Hawking ist nicht der Einzige, der den gegenwärtigen Entwicklungen auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz mit vorsichtiger Skepsis begegnet. So prophezeit auch der doch sonst so technikaffine Visionär und Tesla-Chef Elon Musk, dass Künstliche Intelligenz (KI) „die vermutlich größte Gefahr für unsere Existenz” sei.

Und dennoch scheint trotz aller warnender Stimmen die Notwendigkeit gegeben, einen wertfrei(er)en und damit offen(er)en Diskurs über die Vor- und Nachteile, über den Fluch und Segen der Künstlichen Intelligenz zu führen. Ein gelungenes Exempel dieser Art ereignete sich am 22. November auf der diesjährigen Bitkom Hub Conference in Berlin. In dem Paneltalk „How will Artificial Intelligence Change our Future?” beleuchteten Rasmus Rothe (Founder von Merantix), Christian Thurau (CTO und Co-Founder von Twenty Billion Neurons) und Tarek Richard Besold (KI-Forscher an der Universität Bremen) facettenreich, welche Zukünfte durch den rasanten Entwicklungsfortschritt im Bereich der Künstlichen Intelligenz denkbar sind.

Schon jetzt fahren autonome Testfahrzeuge durch Städte, Siri kann einen Tisch im Restaurant reservieren und humanoide Roboter sehen dem Menschen zum Verwechseln ähnlich. Es scheint, dass das Zeitalter der smarten Maschinen nicht mehr in der fernen Zukunft liegt. Es hat bereits begonnen.

Der Grundtenor der Expertenrunde auf der Hub Conference 2016 entsprach derweil einer ebenso einfachen wie folgenreichen Aussage, die Christian Thurau gegen Ende des Paneltalks machte: „Unsupervised machine learning will become very important in the future.“ Thurau gelingt damit eine Konklusion, die in sozialökonomischer Hinsicht wohl auf den relevantesten Aspekt des Diskurses abzielt. Denn in den kommenden 20 Jahren werden  laut aktuellen Forschungsstudien allein in Deutschland ungefähr 1,5 Millionen traditionelle Arbeitsplätze durch Automatisierung und Digitalisierung verloren gehen.

Fragen wie die nach der Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens sind dringlicher denn je – ob die Künstliche Intelligenz auch darauf eine Antwort liefern kann, ist zweifelhaft.

SI Logo