Die Rohlik-Gruppe, Muttergesellschaft der Online-Supermärkte Knuspr in Deutschland und Gurkerl in Österreich, hat erfolgreich eine Finanzierungsrunde in Höhe von 160 Millionen Euro abgeschlossen. Die Runde, die von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) angeführt wird, und an der bereits Investoren wie Sofina, Index Ventures, Quadrille und TCF Capital beteiligt sind, markiert einen weiteren Schritt in der Expansion des Unternehmens. Die Europäische Investitionsbank beteiligt sich im Rahmen ihrer Scale-Up Initiative ebenfalls an Rohlik. Das frische Kapital soll nun die Präsenz von Rohlik in 15 weiteren Städten bis 2030 unterstützen, mit dem Ziel, der führende Online-Supermarkt in Europa zu werden. Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet das Unternehmen einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro und einen positiven Cashflow. Rohlik wurde 2014 in der Tschechischen Republik gegründet und hat sich schnell als führender Online-Supermarkt in der DACH- und CEE-Region etabliert, mit rund einer Million Bestellungen pro Monat und mehr als 800.000 Kunden im Jahr 2023. Nach einem Wachstum von 40 Prozent seit Ende der COVID-Pandemie plant Rohlik nun, in den kommenden Jahren einen Börsengang anzustreben.
Flaschenpost, ein Unternehmen der Oetker-Gruppe, hat möglicherweise die Umsatzschwelle von 500 Millionen Euro überschritten, basierend auf den Geschäftszahlen für 2023. Konkrete Umsatzdaten für Flaschenpost wurden nicht veröffentlicht, aber der Bereich „Weitere Interessen“ der Gruppe wuchs um 9,8 Prozent auf 754 Millionen Euro. Ein Großteil dieses Wachstums wird der Flaschenpost zugeschrieben, die sich vom Getränkesofortlieferanten zum Online-Supermarkt gewandelt hat und im Berichtsjahr den durchschnittlichen Bestellwert steigern konnte.
Das Wiener Online-Supermarkt-Unternehmen Alfies, das seit Februar in Zürich aktiv ist, hat den Schweizer Lieferdienst Stash übernommen. Alfies begann 2015 als Lieferdienst für Snacks und Getränke und hat sich seitdem zu einem Online-Supermarkt mit über 5.000 Produkten entwickelt. Die Übernahme ermöglicht es Alfies, die Kundenbasis in der Schweiz zu stärken und größere Bestellungen effizienter zu bearbeiten. Stash, gegründet 2021, war knapp am Konkurs vorbeigeschrammt und hatte mit rechtlichen Problemen zu kämpfen, einschließlich eines jahrelangen Rechtsstreits über die Sonntagszustellung.
Der niederländische Online-Supermarkt Picnic steigt in den deutschen Markt für Kochboxen ein und tritt damit in direkte Konkurrenz zu etablierten Anbietern wie HelloFresh. Die Ausweitung des Angebots von Picnic könnte die Dynamik im deutschen Kochboxenmarkt weiter verändern und den Wettbewerb unter den Anbietern intensivieren. HelloFresh, der bisherige Marktführer in Deutschland, sieht sich nicht nur durch Picnic, sondern auch durch andere Anbieter wie Marley Spoon und Dinnerly verstärkter Konkurrenz ausgesetzt.
Der Online-Supermarkt Farmy schließt sein Lager und seinen Standort in Ecublens bei Lausanne in der Schweiz. 29 Mitarbeiter werden entlassen. Die Entscheidung folgt auf einen Umsatzrückgang von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, der auf wirtschaftliche Spannungen und eine veränderte Konsumentenstimmung nach der Pandemie zurückgeführt wird. Die strategische Neuausrichtung beinhaltet die Konzentration auf das Hauptlager in Zürich.
Amazon beendet sein Just-Walk-Out-System, das in seinen Fresh-Supermärkten eingeführt wurde, aufgrund verschiedener Probleme, darunter hohe Kosten und Kundenunzufriedenheit. Trotz der Absicht, Kassenpersonal durch Automatisierung zu ersetzen, waren über 1.000 Menschen in Indien damit beschäftigt, Kamera-Feeds zu überwachen. Die Technologie, die auch an andere Unternehmen verkauft werden sollte, fand nur wenige Abnehmer. Datenschutzbedenken, insbesondere bezüglich der Sammlung biometrischer Daten, führten zu rechtlichen Herausforderungen. Amazon plant nun, auf eine Technologie namens Dash Cart umzusteigen, die smarte Einkaufswagen verwendet, um das Einkaufserlebnis zu verbessern.
Das Hamburger Startup Unmilk, bekannt für seine veganen Ernährungsprodukte, musste Insolvenz anmelden. Diese Entscheidung folgte nach der Ankündigung eines großen Handelspartners, die Produkte von Unmilk aus dem Sortiment zu nehmen, sowie der Verschiebung der Produktlistung durch einen weiteren Partner. Trotz eines anfänglichen Umsatzwachstums seit der Gründung im Jahr 2019, führten die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen und ein verändertes Konsumverhalten zu einem Umsatzrückgang von dreizehn Prozent im Jahr 2023. Unmilk, das seine Produkte unter anderem bei Rewe, Edeka, Rossmann und Müller platzierte und Katjes Greenfood als Investor gewinnen konnte, sieht sich nun mit der Einstellung seiner Haferdrink-Produktlinie und einer deutlichen Reduzierung des Teams konfrontiert. Derzeit besteht das Team nur noch aus der Geschäftsführerin Jennifer Schäfer und einer weiteren Mitarbeiterin in Elternzeit.