Das türkische Startup Getir, das einmal mit 12 Milliarden US-Dollar bewertet wurde, sieht sich gezwungen, seine Geschäftsstrategie zu überdenken. Die Firma erwägt den Verkauf von Vermögenswerten und den Rückzug aus weniger wichtigen Märkten, um den Forderungen der Investoren nach Kostensenkungen nachzukommen. Der Lieferdienst verarbeitet bis zu 50 Millionen US-Dollar monatlich und hat Schwierigkeiten, die hohe Nachfrage effizient zu bedienen. Berater der Firma Alix Partners arbeiten an einem Restrukturierungsplan, der bald präsentiert werden soll, während weiterhin Gespräche über eine Fusion mit Flink SE geführt werden, um die Marktposition zu stärken.
Der Spielehändler GameStop hat eine neue Initiative gestartet und bietet über die Plattform Lieferando eine Sofortlieferung an. Der Service ist in 16 deutschen Städten verfügbar, darunter Hamburg, München und Frankfurt. Die Kunden haben Zugriff auf rund 200 Produkte aus dem Sortiment der 19 teilnehmenden GameStop-Filialen, die von Lieferando beliefert werden. Das Angebot umfasst nicht nur Spiele und Konsolen, sondern auch Merchandise- und Lifestyle-Produkte wie Plüschtiere und Energy-Drinks. Bestellungen sollen innerhalb von 35 Minuten beim Kunden ankommen.
Das österreichische Same-Day-Delivery-Startup hNow hat Insolvenz angemeldet. Details zu den finanziellen Schwierigkeiten, die zur Insolvenz geführt haben, wurden nicht bekannt gegeben. Allerdings hat hNow gleichzeitig einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren gestellt, was darauf hindeutet, dass das Unternehmen weiterhin aktiv bleiben und sich von den finanziellen Schwierigkeiten erholen will.
Das Kölner Retail-Tech-Startup HomeRide, bisher als baoo bekannt, hat seine Pre-Seed-Finanzierung auf eine siebenstellige Summe erhöht. Mit dabei sind der Company Builder Xpress Ventures, SchneiderGolling, sowie mehrere Business Angels. HomeRide wurde 2021 von Michael Müller, Mirco Meyer und Hendrik Lallensack gegründet. Die Mittel will das Unternehmen nutzen, um Same-Day-Lieferungen auch außerhalb Kölns anzubieten.
Die Berliner Startups Yababa und Avocargo sind zahlungsunfähig. Yababa, das sich seit seiner Gründung im Jahr 2021 als Lieferservice für orientalische Lebensmittel positionierte, ist in rund 40 deutschen Städten aktiv und bietet Same-Day-Delivery an. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Niklas Lütcke bestellt. Gegründet wurde Yababa von Ralph Hage, Hadi Zaklouta, Javier Gimenez und Kamel Semakieh, zu den Investoren gehören Creandum, Project A Ventures und FoodLabs, die zusammen in den vergangenen Monaten 15,5 Millionen Dollar in Yababa steckten.
Auch das Lastenrad-Startup Avocargo hat in der vergangenen Woche einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Eine geplante Finanzierungsrunde sei nicht zustande gekommen, wie CEO und Co-Founder Matti Schurr erläutert. Schurr hatte Avocargo 2021 mit seinen Geschäftspartnern Marc Tabrizi und Loic Pinel gegründet. Dem Insolvenzverwalter zufolge stehen die Chancen gut, dass das Unternehmen fortgeführt wird.
Der kriselnde Schnelllieferdienst Gorillas sucht nach neuen Partnerschaften und ist bei L’Oréal und Unilever fündig geworden. Die Konzerne sollen für zusätzliche Erlöse durch vermehrte Werbung in der App sorgen, so die Vorstellung. Gorillas könnte den Marken „ganze Bündel“ anbieten, die „vom Werbebanner bis hin zu Kundendaten“ reichen, erläutert Gorillas-Manager Alexander Brunst. So würde ein Zugang zu jungen, experimentierfreudigen Kunden geschaffen. Auch Markenshops in der App seien möglich, ein Test dazu mit Alnatura läuft bereits.
Ab dem 20. Oktober können Kunden des Berliner Crowd-Delivery-Startups CoCarrier auch innerstädtische Lieferungen durch die Crowd versenden lassen. Konnten bisher lediglich international Reisende Pakete anderer mitnehmen, können nun beispielsweise auch Personen auf dem Weg zur Arbeit Lieferungen mitnehmen. cocarrier.de/city