Louisa Specht-Riemenschneider, die neue Bundesbeauftragte für den Datenschutz, hat nach ihrer offiziellen Amtseinführung in Berlin ihre Ziele und Schwerpunkte vorgestellt. Sie strebt eine „grundrechtssensible“ Digitalisierung an, will aber nicht als „Nein-Sagerin“ wahrgenommen werden. Vielmehr betont sie die Bedeutung von roten Linien im Datenschutzrecht und sieht ihre Amtszeit als Chance für einen Dialog über eine vertrauenswürdige Digitalisierung. Einen besonderen Fokus möchte sie auf die Kernbereiche Gesundheit, KI sowie innere und äußere Sicherheit legen.
Die niederländische Datenschutzbehörde DPA hat gegen das US-Unternehmen Clearview AI ein Bußgeld in Höhe von 30,5 Millionen Euro verhängt. Clearview AI habe unerlaubt eine riesige Datenbank mit im Internet verfügbaren Fotos aufgebaut und diese zur Gesichtserkennung genutzt. Die Datenbank mit mehr als 50 Milliarden Fotos wurde Behörden zur Verfügung gestellt. Clearview AI habe laut DPA gegen die DSGVO verstoßen, da biometrische Daten ohne die erforderliche Einwilligung verarbeitet und gespeichert wurden. Die DPA kritisiert, dass das Unternehmen den Betroffenen keinen Zugang zu den über sie gespeicherten Daten gewähre und intransparent vorgehen würde. Außerdem verstoße die Nutzung der Clearview-Dienste gegen niederländisches Recht. Die Behörde habe Clearview AI bereits aufgefordert, die rechtswidrigen Praktiken einzustellen, andernfalls droht ein weiteres Bußgeld in Höhe von 5,1 Millionen Euro. Aleid Wolfsen, Vorsitzender der DPA, weist auf die tiefgreifenden Auswirkungen der Gesichtserkennungstechnologie auf die Privatsphäre hin und warnt davor, diese Technologie unkontrolliert einzusetzen.
Louisa Specht-Riemenschneider hat offiziell ihr Amt als neue Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit angetreten. Sie strebt eine “grundrechtssensible Digitalisierung” an und betont die Notwendigkeit eines Dialogs mit allen Beteiligten. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind der Gesundheitsbereich, Künstliche Intelligenz und die Sicherheit. Specht-Riemenschneider fordert eine frühzeitige Einbeziehung der BfDI in Gesetzgebungsprozesse und kritisiert bestehende Lücken in der Durchsetzung der DSGVO.
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass viele Deutsche skeptisch gegenüber der Einführung des digitalen Euros sind, der voraussichtlich 2025 eingeführt werden könnte. Etwa die Hälfte der Bevölkerung kann sich nicht vorstellen, diese digitale Währung zu nutzen, hauptsächlich aufgrund von Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Kontrolle über ihre Finanzen. Die Europäische Zentralbank plant Maßnahmen, um diese Bedenken zu adressieren, wie z.B. die Verwendung von Datenverschlüsselung. Trotz dieser Pläne bleibt die Vorliebe für Bargeld in Deutschland stark.
Datenschutzaktivisten aus acht EU-Ländern haben eine Beschwerde gegen X eingereicht. Sie werfen dem Unternehmen vor, persönliche Daten von Nutzern ohne deren Zustimmung für die Entwicklung seiner KI verwendet zu haben. Die Datenschutzorganisation None Of Your Business (NOYB), angeführt von Max Schrems, fordert ein rasches Handeln der Behörden, um das europäische Datenschutzrecht durchzusetzen. Laut NOYB hat X Daten von mehr als 60 Millionen Nutzern im Europäischen Wirtschaftsraum verwendet, um das Sprachmodell Grok zu trainieren, ohne die Nutzer vorher zu informieren oder ihre Zustimmung einzuholen.
Auf der NGIN Mobility Conference diskutierten UVC-Investor Alexander Kiltz und Moovster-CEO Mario Lochmüller über datengestützte Mobilitätsmodelle und den Datenschutz. Moovster belohnt nachhaltiges Verkehrsverhalten und bietet Unternehmen flexible Mobilitätsbudgets an. Startups könnten durch Datenanalysen auch mit Versicherungen kooperieren.
Laut einer Umfrage von eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. gibt es in Deutschland erhebliche Vorbehalte gegenüber dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Schulwesen. Nur 30 Prozent der Befragten sehen KI positiv, während die Mehrheit Bedenken hinsichtlich Datenschutz, Überwachung und dem Verlust persönlicher Interaktionen äußert. Trotz der Skepsis erkennen viele die potenziellen Vorteile von KI für personalisiertes Lernen und administrative Unterstützung.
Das US-Justizministerium hat TikTok und seinen Mutterkonzern ByteDance wegen Verstößen gegen den Children's Online Privacy Protection Act (COPPA) verklagt. Die Klage wirft TikTok vor, es Kindern unter 13 Jahren zu einfach gemacht zu haben, ohne elterliche Zustimmung Konten zu erstellen, und Aufforderungen von Eltern zur Löschung solcher Profile nicht nachgekommen zu sein. TikTok wies die Vorwürfe zurück und erklärte, dass sie sich auf frühere Zustände beziehen oder faktisch nicht korrekt seien. Diese Klage erfolgt, während TikTok bereits gegen ein US-Gesetz kämpft, das einen Eigentümerwechsel erzwingen soll.
Eine aktuelle IBM-Studie zeigt, dass die Kosten für Datenlecks weltweit gestiegen sind, in Deutschland auf durchschnittlich 4,9 Millionen Euro, was einem Anstieg von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Deutsche Unternehmen reagieren jedoch schneller auf Datenschutzverletzungen und benötigen im Durchschnitt 185 Tage zur Behebung, 73 Tage weniger als der weltweite Durchschnitt. Unternehmen, die KI und Automatisierung nutzen, konnten die Kosten für Datenlecks weltweit um durchschnittlich 1,8 Millionen US-Dollar senken.