Demecan aus Sachsen hat als erstes deutsches Unternehmen die Erlaubnis erhalten, nach dem neuen Cannabisgesetz unbegrenzt medizinisches Cannabis anzubauen. Die neue Regelung ermöglicht es, die volle Produktionskapazität zu nutzen und zwei Tonnen pro Jahr am Standort in Ebersbach zu produzieren. Bisher durfte in Deutschland nur eine begrenzte Menge Cannabis angebaut werden, wobei die gesamte Produktion über eine staatliche Cannabisagentur an Apotheken verkauft werden musste.
Der Markt für medizinisches Cannabis in Deutschland wächst stark. Benedikt Sons, Mitbegründer und Geschäftsführer des Cannabis-Großhändlers Cansativa, berichtet von einem Anstieg von 80 bis 100 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Befeuert wird der Boom durch die einfache Verschreibungsmöglichkeit auf Privatrezept, die seit einer Neuregelung im April fast jedem Arzt offensteht. Die börsennotierte Cantourage Group meldete für das zweite Quartal eine Umsatzsteigerung von fast 90 Prozent auf 10,8 Millionen Euro. Cansativa selbst erwartet einen Jahresumsatz von über 30 Millionen Euro.
Avextra mit Sitz in Bensheim will medizinisches Cannabis auf ein neues Niveau heben. Seit der Teillegalisierung von Cannabis verzeichnet das Unternehmen hohe Wachstumsraten und will seine Produktpalette erweitern. Neben Cannabisblüten sollen bald auch medizinische Kapseln aus Cannabisextrakten hergestellt werden. Avextra-Mitbegründer Bernhard Babel erklärt, Ziel des Unternehmens sei es, innerhalb der nächsten vier bis fünf Jahre einen „Cannabis-Blockbuster“ auf den europäischen Markt zu bringen.
Green Pioneers, bekannt für die Entwicklung und Vermarktung von Hanfprodukten, hat Insolvenz angemeldet. Seit Oktober 2019 auf dem Markt, geriet das Unternehmen durch juristische Auseinandersetzungen ins Straucheln. Ein zentraler Punkt war der Vorwurf der Staatsanwaltschaft Fulda, dass bestimmte Produkte, darunter Hanftee und Speiseöl, aufgrund ihres hohen THC-Gehalts potenziell rauschfördernd wirken könnten. Zwar wurden die Firmengründer Philipp Gärtner, Marc Graf und Kerim Viebrock in erster Instanz freigesprochen, das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig, da die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt hat.
Das Telemedizin-Startup CannGo hat seinen Betrieb aufgenommen und stellt eine innovative Plattform vor, die es Patienten ermöglicht, Cannabisrezepte digital zu erhalten. Mit dem Startschuss am 01. April 2024 bietet CannGo Cannabisrezepte für 14,99 Euro als Vorbestellung an, um den Zugang zu medizinischem Cannabis zu erleichtern. Das Unternehmen zielt darauf ab, medizinische Dienstleistungen digital und bequem zugänglich zu machen, und hat eine benutzerfreundliche Plattform entwickelt, die schnelle und unkomplizierte Rezeptausstellungen ermöglicht. Patienten können über die CannGo-Plattform ihre Behandlungsanfragen digital und sicher übermitteln, woraufhin die Rezepte elektronisch signiert und an die gewählte Apotheke gesendet werden.