Startup-Verband: Unterschriften für Lilium
Startup-Verband fordert Bürgschaft für Lilium
In Deutschland wächst der Druck auf die Bundesregierung, das Luftfahrt-Startup Lilium finanziell zu unterstützen. Der Startup-Verband hat eine Unterschriftenaktion gestartet, die innerhalb weniger Stunden bereits über 650 Unterstützer gewinnen konnte. In dem Schreiben fordern Gründer und Investoren die Bundesregierung auf, dem bayerischen Unternehmen eine Staatsbürgschaft in Höhe von 50 Millionen Euro zu gewähren. Sie warnen vor den schwerwiegenden Folgen, sollte die Unterstützung ausbleiben.
Lilium entwickelt seit Jahren einen elektrischen Senkrechtstarter und steht nun finanziell unter Druck. Laut dem Verband geht es dabei nicht um verlorene Zuschüsse, sondern um ein Darlehen, das dem Unternehmen helfen soll, weiterhin zu operieren. Lilium zahlt jährlich 50 Millionen Euro an Steuern und Sozialabgaben in Deutschland. Deshalb bezeichnet der Verband eine Bürgschaft in Höhe von 50 Millionen Euro als ein „moderat gerechtes Investment“ für den Staat.
Die Bundesregierung hat bisher noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Während Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) die Unterstützung befürworten, gibt es im Haushaltsausschuss Bedenken. Aus diesem Grund wurde eine Entscheidung vertagt. Ohne die staatliche Unterstützung könnte Lilium jedoch in die Insolvenz gehen. Das Unternehmen hatte kürzlich in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC betont, dass es dringend frisches Kapital benötigt, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.
Obwohl Investoren zugesagt haben, kurzfristig weitere 32 Millionen Euro zu investieren, hängt diese Zusage an einer staatlichen Unterstützung. Der Startup-Verband betont in seiner Erklärung, dass die Ablehnung der Bürgschaft nicht nur das Ende von Lilium bedeuten könnte, sondern auch einen erheblichen Reputationsschaden für Deutschland als DeepTech-Standort. Viele Gründer und Investoren könnten künftig zögern, sich in Deutschland anzusiedeln.
Lilium plant, Anfang des nächsten Jahres den bemannten Erstflug seines Jets zu absolvieren, doch ohne staatliche Hilfe könnte das Unternehmen dieses Ziel nicht erreichen.