New Yorker Finanzinvestor Corsair Capital übernimmt Mehrheit an IDnow
Finanzinvestor Corsair Capital übernimmt Mehrheit an IDnow
Der Münchner Identitätsdienstleister IDnow hat einen neuen Mehrheitseigentümer: Der US-amerikanische Finanzinvestor Corsair Capital erwirbt die Kontrolle über das Unternehmen in einem 300-Millionen-Dollar-Deal. Die vier Gründer Felix Haas, Armin Berghaus, Dennis von Ferenczy und Sebastian Bärhold verkaufen den Großteil ihrer Anteile, die sie zuletzt mit 26 Prozent gehalten hatten.
IDnow stand schon länger zum Verkauf
Bereits seit 2022 gab es Spekulationen über einen möglichen Exit. Damals berichtete das Handelsblatt, dass einige Investoren, darunter Seventures, die EIB und die 10x Group, ihre Beteiligungen verkaufen wollten. Die Investmentbank Goldman Sachs wurde mit dem Auktionsprozess beauftragt. Ursprünglich sollte IDnow eine Bewertung im Milliardenbereich erreichen, doch die nachlassende Startup-Dynamik führte zu einer realistischeren Einigung.
Wachstum durch Übernahmen und neue Märkte
IDnow verfolgt eine aggressive Expansionsstrategie. 2021 übernahm das Unternehmen für 50 Millionen Euro den französischen Marktführer Ariadnext, wodurch 125 neue Mitarbeiter sowie namhafte Kunden wie Société Générale und Bouygues Telecom hinzukamen. 2022 sicherte sich IDnow zudem 60 Millionen Euro Kreditfinanzierung von Blackrock für den weiteren Ausbau seiner Plattform und strategische Zukäufe.
Umsatzwachstum, aber kein Unicorn-Status
2019 setzte sich IDnow das Ziel, bis 2024 einen Jahresumsatz von 100 Millionen Euro zu erreichen. Insider schätzen den aktuellen Umsatz auf 80 Millionen Euro, womit das Unternehmen zuletzt in die Gewinnzone gerückt sei. Trotz hoher Marktpräsenz konnte IDnow den angestrebten Unicorn-Status nicht realisieren.
Zukunft unter neuer Führung
Für Corsair Capital ist die Mehrheitsübernahme ein konsequenter Schritt. Bereits 2019 war der Investor mit 36 Millionen Euro bei IDnow eingestiegen. Die weiteren Pläne für das Management-Team sind noch unklar. Gründerszene-Informationen zufolge soll Mitgründer Armin Berghaus weiterhin im Unternehmen bleiben, während sich die Zukunft der anderen Gründer noch entscheidet.
