Europa: Startup-Mitarbeiterbeteiligung einfacher
Europäische Länder vereinfachen Startup-Gesetze zur Mitarbeiterbeteiligung
Eine neue Studie von Index Ventures zeigt, dass sieben europäische Länder ihre Gesetze zur Mitarbeiterbeteiligung in Startups angepasst haben, um mit den USA wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies soll europäischen Unternehmen helfen, Talente und Investitionen anzuziehen, die traditionell vor allem Silicon Valley zugutekamen, wo Beteiligungsoptionen für Mitarbeiter bereits etabliert sind.
Hintergrund dieser Anpassungen sind bürokratische Hindernisse und frühe Steuerbelastungen für Mitarbeiter in Europa, die den Erfolg von Startups bislang erschwerten. Im Gegensatz dazu ermöglicht das amerikanische Modell, dass Angestellte durch Aktienoptionen direkt am Unternehmenserfolg beteiligt sind. Neben den Gesetzesänderungen fordert Mario Draghi, ehemaliger Präsident der Europäischen Zentralbank, eine koordinierte Industriepolitik und massive Investitionen, damit Europa wirtschaftlich mit den USA und China mithalten kann.
Unter den europäischen Vorreitern der Gesetzesanpassungen sind Deutschland, Frankreich, Portugal und das Vereinigte Königreich. Diese Länder bieten jetzt Bedingungen für Mitarbeiterbeteiligungen, die denen in den USA ähneln oder sogar darüber hinausgehen. Finnland, Schweden, Norwegen und die Schweiz schneiden laut Index-Studie jedoch schlechter ab und hinken im internationalen Vergleich hinterher.
Die Forderung nach besseren Rahmenbedingungen für Mitarbeiterbeteiligung in Startups ist nicht neu: Bereits 2019 starteten über 500 CEOs und Gründer von Startups eine Kampagne namens „Not Optional“. Ziel war es, das Anreizsystem für Mitarbeiter zu verbessern und so mit amerikanischen Unternehmen besser konkurrieren zu können. Für Startup-Mitarbeiter bedeuten solche Beteiligungen die Chance, beim Börsengang eines Unternehmens, wie etwa dem britischen Fintech Revolut, echtes Kapital zu generieren.
Laut Martin Mignot, Partner bei Index Ventures und Investor bei Revolut, ist dies eine bedeutende Motivation für Talente, in der europäischen Startup-Szene zu bleiben.