Energiewende-Startup LADE stellt weltweit erste KI-gestützte Plattform für Energie- und Lademanagement vor
Das Energiewende-Startup LADE aus Mainz hat mit LADEgreen eine KI-Plattform vorgestellt, die im Bereich Energiemanagement neue Maßstäbe setzt. Als derzeit einziges System am Markt erstellt LADEgreen bis zu fünf Tage im Voraus Prognosen zu Bedarf an und Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien, beispielsweise für das Laden von E-Fahrzeugen.
Das System ermöglicht es etwa in Unternehmen, Coworking Spaces und Mietshäusern, günstigen Ökostrom genau dann zu verwenden, wenn er verfügbar ist. LADEgreen optimiert den Verbrauch unter Berücksichtigung des individuellen Bedarfs der Nutzerinnen und Nutzer automatisch, sowohl hinsichtlich lokaler eigener Erzeugung als auch in Bezug auf Ökostrom aus dem Netz.
Energiewende nur mit künstlicher Intelligenz
Für Dennis Schulmeyer, den Gründer von LADE, erfordert die Energiewende ein neuartiges Denken darüber, wann und wie Energie verbraucht wird. Strom sollte etwa möglichst dort erzeugt werden, wo er benötigt wird; gleichzeitig gilt es, die Verfügbarkeit von Sonne und Wind zu berücksichtigen. Die KI soll dabei helfen.
„Das Energiemanagement in einem solchen System ist derart komplex, dass es von Menschen eigentlich nicht zu bewerkstelligen ist“, erklärt Dennis Schulmeyer. „Wir sprechen von Millionen E-Autos, Wärmepumpen, Solaranlagen und Batteriespeichern. Und dahinter liegen die individuellen Bedürfnisse all der Menschen, die diese Infrastruktur nutzen, betreiben und instand halten wollen. Die KI bringt alle Faktoren zusammen und erstellt einen individuellen Plan, wann das Fahrzeug am besten geladen wird, um möglichst viel Grünstrom zu verwenden. Wenn alles passt, brauchen die Nutzerinnen und Nutzer nichts weiter zu tun. Und wenn sich etwas ändert, kann der Ladeplan in der App jederzeit angepasst werden.“
Erster KI-gestützter Ladepark in Mainz
Am Mainzer Coworking Space „Alte Fahrkartendruckerei“ hat das Startup im Januar 2024 den mit 36 Ladepunkten derzeit größten Ladepark für Elektroautos der Stadt in Betrieb genommen. Die Steuerung der Ladevorgänge übernimmt die Plattform LADEgreen, die den Strombedarf der Ladepunkte automatisch auf den vor Ort verfügbaren Strom abstimmt. Die Energie aus der eigenen 85-kWp-Solaranlage kann so besonders effizient genutzt werden, was sowohl günstiger ist als auch den Bezug von Graustrom aus dem Netz reduziert.
Dennis Schulmeyer freut sich über die Weltpremiere: “Das erste Mal wird ein Ladepark dieser Größe von einer Künstlichen Intelligenz optimiert. Unsere KI-Plattform verteilt die vorhandene Energie so effizient, dass wir für die Umsetzung nicht einmal den Netzanschluss erweitern mussten. Für eine solche Anzahl Ladepunkte war der Aufwand für die Installation sehr überschaubar.”
Mehr öffentliche Ladepunkte für Mainz
Der Mainzer Bürogebäudekomplex bietet nicht nur Ladepunkte für die eigenen Mieter, sondern auch für öffentliches Laden, beispielsweise für Angestellte anderer Unternehmen während deren Arbeitszeit. Michael Gebhard, Inhaber der Alten Fahrkartendruckerei und Betreiber des Ladeparks, hat lange nach einer passenden Lösung gesucht, bevor er sich schließlich für LADE entschied:
„Mir war wichtig, dass nicht nur meine Mieter die Möglichkeit haben, ohne viel Aufwand ihr Elektroauto zu laden, sondern dass ich zeitgleich auch öffentliches Laden anbieten kann. Das klappt mit den Ladelösungen von LADE sehr gut. Die Software steuert die Ladevorgänge vollautomatisch und auch die Abrechnung ist für mich als Betreiber sehr einfach.”
Die Technologie hinter LADEgreen
Automatisch generierte BeschreibungMit LADEgreen hat das Energiewende-Startup LADE eine Plattform entwickelt, die Akteure und technische Elemente eines nachhaltigen Energiesystems vernetzt und so die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Quellen fördert. Die Technologie besteht im Kern aus einer KI-basierten Cloud-Plattform sowie dem Hardware-Controller LADEgenius. Über Schnittstellen können Verbindungen zu weiteren Systemen hergestellt werden.
Das KI-Team von LADE besteht derzeit aus acht Personen, die teils in Mainz, teils international die selbstlernenden Systeme entwickeln. Mit der Technologie möchte das Unternehmen die Nutzung von Ökostrom so einfach wie möglich machen, wie Dennis Schulmeyer betont:
„Mit LADEgreen können alle dazu beitragen, CO2-Emissionen zu senken, wenn sie durch die verbesserte Nutzung von selbst erzeugtem Solarstrom den Bezug von Graustrom aus dem Netz reduzieren. Gleichzeitig helfen sie sogar dabei, die Netze zu stabilisieren, was die Energiewende auch insgesamt voranbringt. Und natürlich sind wir auch auf Anwendungen wie bidirektionales Laden und Vehicle-to-Grid vorbereitet.“