DNX:

Freiheit als Geschäftsmodell

17/01/2019
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Zum Zeitpunkt des Interviews sind Felicia und Marcus an der Kite-Lagune in Ilha do Guajiru im Norden von Brasilien. Sonnengebräunt lacht Marcus ins Skype-Fenster – und schwenkt die Laptop-Kamera schnell mal auf Sonne, Palmen, Strand und den Berg leer getrunkener Kokosnüsse vor der Haustür. Ganz in der Nähe haben sich Felicia und Marcus vor Kurzem ein Grundstück gekauft. Denn auch als Digitaler Nomade sei eine Homebase wichtig, zum einen für „Produktivität und Fokus”, so Marcus Meurer, andererseits auch, „um Freundschaften zu schließen, sich auszutauschen – und mal aus der Blase der digitalen Nomaden-Welt herauszukommen”. Jeden Morgen geht Marcus hier ins Fitness-Studio, später zum Kite-Surfen auf der Lagune – und zwischendurch arbeiten Felicia und Marcus an neuen und bestehenden DNX-Projekten.

Als digitaler Nomade passt man seine Berufsbekleidung am besten dem Klima an. Foto: DNX

Vom Reiseblog zum DNX Geschäftsmodell

Seit 2012 sind die beiden privat wie auch geschäftlich gemeinsam unterwegs. Mit DNX haben sie das digitale Nomadenleben zur Marke gemacht. Dabei fing alles nur damit an, dass Marcus seine damalige Freundin Felicia, die schon immer viel gereist war, während ihres Sabbaticals begleiten wollte. Zuvor hatten beide lange bei Online- Startups wie StepStone, Daily Deal, Zanox oder Searchmetrics in Berlin gearbeitet. Auf der Reise durch Südostasien stellte sich dann heraus, dass sich Felicias Reisewissen und Kreativität sehr gut mit Marcus’ Online-Marketing-Kenntnissen kombinieren ließen.

Zeit für Musik: Marcus und Felicia sind gerne gemeinsam kreativ. Foto: DNX

Noch heute generiert der damals gestartete Reiseblog Travelicia Einnahmen in Höhe von 1.000 bis 2.000 Euro im Monat. „Das gibt uns die nötige Freiheit im Kopf “, sagt Marcus. Heute teilen die beiden jedoch weitaus mehr als Reisetipps und Tricks für Backpacker und Abenteurer. Von E-Book und Rucksack über den DNXBlog und Podcast bis hin zu Workshops und dem alljährlichen DNX-Festival finden Digitale Nomaden hier alles, was sie für ihre Reisen brauchen, und finden jede Menge Tipps und Inspirationen dafür, wie sie ihr Arbeitsleben so gestalten, dass sie überall auf der Welt durchstarten können.

Das DNX-Portfolio wächst

Und das Portfolio wächst. Ganz neu ist DNX Unlimited, eine Step-by-Step-Anleitung, um Experten dabei zu helfen, Zeit und Geld voneinander zu entkoppeln und ihr Business zu skalieren. So können sie von überall auf der Welt arbeiten und die ultimative Freiheit auf allen Ebenen leben. Ziel ist natürlich der erfolgreiche Start in ein flexibles, ortsunabhängiges Arbeitsleben.

„Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt“, sagt Marcus. Klassiker seien Design, IT, Online-Marketing, virtuelle Assistenten, aber auch Pokerspieler oder Daytrader im Krypto-Bereich. „Auch für DNX arbeiten mittlerweile etwa zehn Freelancer und die meisten sind gut ausgelastet“, sagt Marcus. „Unser Ziel ist es, uns mehr aus dem operativen Geschäft herauszuziehen, nach wie vor treffen wir jedoch weiterhin rund 80 Prozent der Entscheidungen.“

Der Laptop ist überall mit dabei. Foto: DNX

Zum erfolgreichen digitalen Nomadenleben gehören eben nicht nur Strand und Sonnenschein, sondern auch Durchhaltevermögen, Hartnäckigkeit, Verhandlungsgeschick und ein gutes Netzwerk. Eigenschaften, die laut Marcus Digitale Nomaden auch für Arbeitgeber so spannend machen. So entstand dann 2016 die DNX-Jobbörse mit Angeboten für ortsunabhängiges Arbeiten.

Austausch mit Menschen ist wichtig

Wie man dies am besten organisiert, wo man am besten seinen Geschäftssitz anmeldet (Spoiler: nicht in Deutschland), welche Tools man braucht, worauf man bei den Verträgen achten muss oder wie dies steuerlich abzurechnen ist, darüber kann man sich innerhalb der DNX-Community wunderbar austauschen: online und auch beim jährlichen DNX-Festival in Berlin.

„Es ist uns wichtig, authentisch und transparent zu sein“

Seit 2014 ein Höhepunkt, sogar für Felicia und Marcus selbst. „Wir sind so viel nur über die Technologie verbunden, dass auf der anderen Seite Live-Events gemeinsam mit anderen, echten Menschen immer wichtiger werden”, erklärt er. Seine Betonung liegt dabei auf „echt“. „Denn on the road zu sein, gibt einem zwar mehr Freiheit auf allen Ebenen, aber eben auch Verantwortung für das eigene Leben“, philosophiert Marcus. „Deshalb ist es uns wahnsinnig wichtig, authentisch und transparent zu sein.”

Außerdem sei die Digitale-Nomaden-Bewegung trotz aller Globalität so strukturiert, dass man sich immer wieder über den Weg laufe. „Deshalb schenken wir lieber gleich reinen Wein ein. Denn auch wenn es wie ein Bilderbuchleben klingt, das Allheilmittel für all deine Probleme ist das digitale Nomadenleben nicht.”

Als Digitale Nomaden sind Marcus und Felicia immer auf der Suche nach neuen Abenteuern. Foto: DNX

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