CEO Barry McCarthy verlässt Peloton und kündigt Entlassungswelle an
Innovatives Fitnesskonzept von Peloton
Peloton wurde im Jahr 2012 in New York City gegründet und hat seitdem versucht, die Fitnesswelt mit seinem innovativen Ansatz für Training und Medien zu verbessern. Das Konzept besteht unter anderem aus Live- und On-Demand-Kursen, die von ihren eigenen Fitnessstudios gestreamt werden.
Mit Produkten wie einem Fahrradergometer und einem Laufband bietet Peloton den Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit, hochwertige Fitnesskurse zu absolvieren, ohne ihr Zuhause zu verlassen. Das Fahrradergometer wurde mit seinem integrierten Android-Tablet für die Kursauswahl und den Live-Stream von dem Studio in Manhattan schnell zum Markenzeichen. Pelotons digitale Anwendung ermöglicht es den Usern, die Kurse auch auf ihren Mobilgeräten zu streamen.
Trotz des Erfolgs hat Peloton auch mit vielschichtigen Herausforderungen zu kämpfen gehabt. So wurden beispielsweise Sicherheitsbedenken bezüglich der Kundendaten laut oder es gab einen Rückruf der Laufbänder aufgrund von Konstruktionsmängeln, die zu Verletzungen und einem Todesfall führten.
Aktienkurs steigt nach Ankündigung von Entlassungen und CEO-Rücktritt
Peloton hat nun eine weitere Runde von Entlassungen angekündigt. Gleichzeitig verlässt Firmenchef Barry McCarthy nach zwei Jahren im Amt das Unternehmen. Die Entlassungen belaufen sich auf 15 % der Belegschaft, was etwa 400 Mitarbeitenden entspricht. Dieser Schritt erfolgt, da Peloton gezwungen ist, seine Ausgaben mit den Einnahmen in Einklang zu bringen. Zusätzlich zu den Entlassungen plant das Unternehmen die Schließung von Geschäften und die Anpassung seines internationalen Vertriebsplans, um die jährlichen laufenden Kosten bis zum Ende des Geschäftsjahres 2025 um mehr als 200 Millionen US-Dollar zu reduzieren.
Die Ankündigung führte zu einem Anstieg der Aktien des Unternehmens im vorbörslichen Handel um mehr als 12 %. Barry McCarthy, der den CEO-Posten im Februar 2022 übernommen hatte, hatte in den letzten beiden Jahren damit verbracht, das Unternehmen umzustrukturieren und wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Seine Strategie umfasste Massenentlassungen, die Schließung von Ausstellungsräumen und die Einführung eines Abonnementmodells, um die Mitgliederzahl zu steigern. Im Gegensatz zu den Foundern von Peloton, die den Schwerpunkt auf teure Hightech-Heimfahrräder legten, konzentrierte sich McCarthy auf die App, um Mitglieder zu gewinnen, da sich viele die teuren Geräte nicht leisten können.
In einem Brief an die Mitarbeitenden erklärte McCarthy, dass die Entlassungen unvermeidlich seien, da das Unternehmen mit seiner aktuellen Kostenstruktur keinen nachhaltigen freien Cashflow generieren könne. Peloton hat seit Dezember 2020 keinen Gewinn mehr erzielt und leidet unter der sinkenden Nachfrage, insbesondere seit dem Rückgang des Geschäfts während der Corona-Pandemie, als die Nachfrage nach den teuren Rädern ebenfalls abflaute. Die letzten Quartalsergebnisse zeigen einen Umsatzrückgang um 4 % auf 718 Millionen US-Dollar. Der Nettoverlust für das dritte Quartal beträgt 167,3 Millionen US-Dollar.