EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat auf dem CDU-Bundesparteitag in Berlin die EU-Finanzminister zur Vollendung der Kapitalmarktunion aufgerufen. Sie betonte, dass eine besser integrierte Kapitalmarktunion jährlich bis zu 470 Milliarden Euro zusätzlich für Investitionen in Startups und den Mittelstand generieren könne. Die Vorschläge der EU-Kommission lägen bereits vor, nun müsse gemeinsam gehandelt werden, um die Union zu stärken und die Wirtschaft anzukurbeln. Von der Leyen sprach sich auch für weniger Bürokratie und schnellere Entscheidungsprozesse aus, um Unternehmen den Zugang zu Kapital zu erleichtern.
Im April 2024 erreichten die Firmeninsolvenzen in Deutschland einen neuen Höchststand. Mit 1.367 gemeldeten Insolvenzen lag die Zahl um 47 Prozent höher als im April 2023 und um 40 Prozent über dem April-Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019, vor der Corona-Pandemie. Die meisten Insolvenzen wurden im Bausektor, Handel und Dienstleistungsbereich verzeichnet, aber auch in kleineren Branchen wie Information und Kommunikation waren Zuwächse zu beobachten. Trotz der besorgniserregenden Zahlen gibt es Hoffnung: Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) verzeichnet niedrigere Frühindikatoren, die eine mögliche Entspannung in den kommenden Monaten signalisieren.
Im April erreichte die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland einen neuen Rekordwert. Mit 1.367 gemeldeten Fällen lag die Anzahl 47 Prozent höher als im April 2023 und 40 Prozent über dem April-Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Besonders betroffen waren der Bausektor, der Handel, der Dienstleistungsbereich sowie kleinere Branchen wie Information und Kommunikation. Trotz dieser hohen Insolvenzzahlen gibt es Hoffnung: Frühindikatoren, die dem Insolvenzgeschehen vorausgehen, zeigen die niedrigsten Werte seit sechs Monaten. Steffen Müller vom IWH prognostiziert, dass die Zahl der Insolvenzen bereits ab Mai und spätestens ab Juni wieder sinken wird.
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich laut dem ifo Geschäftsklimaindex im April weiter verbessert, wobei der Index von 87,9 Punkten im März auf 89,4 Punkte gestiegen ist. Dies markiert den dritten Anstieg in Folge. Unternehmen aus verschiedenen Sektoren berichten von einer verbesserten Lage ihrer aktuellen Geschäfte und einer positiveren Erwartungshaltung. Besonders im Dienstleistungssektor und im Bauhauptgewerbe wurde eine Verbesserung festgestellt, während im verarbeitenden Gewerbe die Erwartungen weniger pessimistisch sind, trotz schlechterer Beurteilung der aktuellen Lage und rückläufigem Auftragsbestand. Im Handel verbesserten sich die Geschäftserwartungen deutlich, obwohl die Zufriedenheit mit den laufenden Geschäften etwas abnahm.
Eine aktuelle Studie von EY zeigt eine zunehmende Kluft bei den Forschungsausgaben zwischen US-Unternehmen und denen aus Europa und Asien. US-Firmen dominieren die Rangliste der 500 börsennotierten Unternehmen mit den höchsten Forschungs- und Entwicklungsbudgets, während die Zahl europäischer und asiatischer Firmen in dieser Liste sinkt. 2018 waren 140 US-Unternehmen gelistet, während die Zahl europäischer Firmen leicht von 142 auf 139 zurückging und die asiatischer Firmen von 213 auf 180 fiel. Volkswagen ist das einzige deutsche Unternehmen, das es in die Top 10 geschafft hat. Die Studie betont die Bedeutung von Investitionen in Forschung und Entwicklung, besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Der US-Softwareanbieter Palantir hat trotz erfolgreicher Einsätze seiner Plattformen bei deutschen Polizeibehörden Schwierigkeiten, in Deutschland Fuß zu fassen. Der in den USA stark wachsende Anbieter berichtet für Deutschland, dass das Geschäft insgesamt gut läuft, das Wachstum in einigen Regionen aber schwach sei. Unterstützt wird diese Aussage durch das deutlich höhere Umsatzwachstum in den USA im Vergleich zum internationalen Markt, insbesondere Deutschland. Die Kritik an Palantir, das wegen seiner Zusammenarbeit mit der CIA und dem US-Militär als „Datenkrake“ bekannt und umstritten ist, erschwert das Geschäft zusätzlich.
Eine Studie von IW Consult, in Auftrag gegeben von Google, zeigt, dass der Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz (KI) das Potenzial hat, die Bruttowertschöpfung im deutschen verarbeitenden Gewerbe um bis zu 7,8 Prozent zu steigern, was einer Gesamtsteigerung von 56 Milliarden Euro entspricht. Generative KI, die Inhalte wie Texte, Bilder und Videos generieren kann, wird bereits in vielen Industriebereichen eingesetzt, allerdings weniger in traditionellen Industriejobs wie Reparaturen und Wartungen, die schwer automatisierbar sind. Mehr als 50 Prozent der Industriebetriebe in Deutschland nutzen bereits KI, um interne Systeme zu automatisieren und Daten zu analysieren. Diese Entwicklung könnte bedeutende Produktivitätsvorteile für die deutsche Industrie auf den Weltmärkten sichern.
In Finnland haben Venture-Capital-Fonds im Jahr 2023 erfolgreich 507 Millionen Euro trotz marktweiter Herausforderungen eingeworben. Im Kontrast dazu sahen sich finnische Startups mit einer Halbierung ihrer Finanzierungsmöglichkeiten konfrontiert. Der Rückgang an Investitionen aus dem Ausland um 58 % im Vergleich zum Vorjahr war auffällig, wohingegen inländische Investitionen nur um 17 % sanken. Trotz der schwierigen Marktbedingungen gelang es finnischen VC-Fonds, nahezu rekordverdächtige Summen zu sammeln, wobei Lifeline Ventures mit einem neuen Fonds von 150 Millionen Euro hervorstach. Neue Marktteilnehmer und eine steigende Aktivität von Familienbüros, die 167 Millionen Euro beisteuerten, prägten das Investmentjahr.