Im August erreichten die weltweiten Venture-Kapital-Finanzierungen mit 18 Milliarden US-Dollar den niedrigsten Stand in diesem Jahr. Im Vergleich zum Vormonat entspricht dies einem Rückgang von 36 Prozent und im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang von 23 Prozent. Zuvor lagen die monatlichen Finanzierungssummen in diesem Jahr stets über 20 Milliarden US-Dollar. Die KI-Branche führt mit einer Finanzierungssumme von 4,3 Milliarden US-Dollar, was rund 24 Prozent der Gesamtfinanzierung entspricht.
Andreessen Horowitz (a16z) hat seine Niederlassung in Miami Beach geschlossen. Die Entscheidung kommt nur zwei Jahre, nachdem das Unternehmen einen Mietvertrag über fünf Jahre abgeschlossen hatte. Berichten zufolge wurde das Büro wegen mangelnder Nutzung geschlossen. Die Schließung ist ein Rückschlag für die Pläne von a16z, den Hauptsitz zugunsten globaler Niederlassungen in Städten wie New York City und Santa Monica aufzugeben.
In Indien wächst der Markt für Private-Equity-Investitionen, angetrieben von der anhaltenden wirtschaftlichen Dynamik des Landes. Rund ein Fünftel aller asiatischen Private-Equity- und Venture-Capital-Transaktionen finden dort statt, ein deutlicher Anstieg gegenüber den 15 Prozent im Jahr 2018. Blackstone, EQT und KKR haben große Summen investiert und Indien damit zum größten oder einem der größten Märkte für diese Unternehmen in Asien gemacht. Neben den traditionellen Private-Equity-Investoren entdecken auch Venture-Capital-Geber Indien für sich.
Europäische Technologieunternehmen ziehen für ihre Börsengänge zunehmend die USA den heimischen Märkten vor. Schwedische, französische und deutsche Unternehmen wie Spotify, Criteo und Biontech wählten die Wall Street für ihr Börsendebüt, angezogen von den höheren Bewertungen, die der breitere und tiefere US-Kapitalmarkt bietet. Deutsche und französische Wirtschaftsverbände sowie die Börsen Deutsche Börse und Euronext warnen in einem Brief an die EU-Finanzminister vor den wirtschaftlichen Folgen für Europa. Sie fordern Maßnahmen, um den europäischen Kapitalmarkt attraktiver zu machen. Die Verfasser des Briefes schlagen vor, Risikokapital in der Wachstumsphase von Startups zu stärken, steuerliche Anreize zu schaffen und die Transaktionskosten für Aktienkäufe zu senken.
Die Londoner VC-Gesellschaft The London Fund ist in die Kritik geraten. Zweifel an der Legitimität des Portfolios wurden laut. Nach Recherchen verschiedener Nachrichtenportale konnten mehrere der gelisteten Unternehmen keine Verbindung zu The London Fund bestätigen. In der Folge wurden sieben der ursprünglich 20 Unternehmen von der Website entfernt. Weitere Unternehmen wie Beatchain und Honeydrop beendeten offiziell ihre Zusammenarbeit mit der VC-Firma, Honeydrop verlangte sogar, von der Portfolioseite entfernt zu werden.
Bei der aktuell geplanten Finanzierungsrunde von OpenAI, wollen sich nun möglicherweise auch Apple und Nvidia beteiligen. Derzeit verhandeln die Unternehmen Berichten zufolge über eine Beteiligung, während Microsoft bereits angekündigt hat, weiteres Kapital zur Verfügung zu stellen. Microsoft ist bereits mit rund 10 Milliarden US-Dollar in OpenAI investiert. Die Bewertung von OpenAI könnte in dieser Runde auf über 100 Milliarden US-Dollar steigen, nachdem das Unternehmen im vergangenen Jahr mit 29 Milliarden US-Dollar und im Februar 2024 mit rund 80 Milliarden US-Dollar bewertet wurde.
OpenAI befindet sich Berichten zufolge in fortgeschrittenen Gesprächen über eine neue Finanzierungsrunde, bei der eine Bewertung von über 100 Milliarden US-Dollar erwartet wird. Das Unternehmen verhandelt demnach mit mehreren Risikokapitalgesellschaften, darunter Thrive Capital, das eine Investition von 1 Milliarde US-Dollar in Aussicht gestellt hat und die Runde anführen könnte. Auch Microsoft soll an einer Beteiligung interessiert sein, wollte die Meldungen aber nicht kommentieren. Obwohl die genauen Bedingungen der Finanzierung noch nicht feststehen, könnte der Abschluss der Verhandlungen den Wert des Unternehmens deutlich über die derzeitige Bewertung von 86 Milliarden US-Dollar steigern. Die Aktien von OpenAI wurden zuletzt auf dem Sekundärmarkt zu einem Preis gehandelt, der auf eine Bewertung von mehr als 110 Milliarden US-Dollar schließen lässt. Zuletzt erzielte das Unternehmen einen Jahresumsatz von 2 Milliarden US-Dollar. OpenAI hat Anfang 2023, kurz nach der Veröffentlichung seines Vorzeige-Chatbots ChatGPT, neues Kapital aufgenommen, als Microsoft dem Unternehmen in einer Finanzierungsrunde 10 Milliarden US-Dollar zur Verfügung stellte.
Das Schweizer Robotik-Startup Swiss-Mile, bekannt für die Weiterentwicklung des vierbeinigen Laufroboters Spot, hat in einer Finanzierungsrunde 22 Millionen Euro eingesammelt. Angeführt wurde die Runde von prominenten Investoren wie Jeff Bezos über seine Risikokapitalfirma Bezos Expeditions und dem chinesischen Investor Hongshan. Der Amazon Innovation Fund ist ebenfalls an Bord. Swiss-Mile, im April 2023 als Spin-off des Robotic Systems Lab der ETH Zürich gegründet, hat eine Technologie entwickelt, die Laufroboter mit elektrisch angetriebenen Rollen kombiniert.
