Amazon will in Deutschland weitere 10 Milliarden Euro investieren und bis Ende des Jahres 4.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Damit steigt die Zahl der festangestellten Mitarbeiter auf 40.000. Der Großteil der Investitionen, rund 8,8 Milliarden Euro, fließt bis 2026 in den Ausbau der Cloud-Dienste von Amazon Web Services im Rhein-Main-Gebiet. Dazu gehören der Bau und Betrieb von Rechenzentren sowie die Anschaffung von Maschinen und Software. AWS sieht Deutschland als zentralen Standort für seine europäischen Aktivitäten. Die Investitionen folgen der Ankündigung einer neuen Cloud-Region in Brandenburg und erhöhen die Gesamtinvestitionen von Amazon in Deutschland seit 2010 auf über 77 Milliarden Euro. Neben dem Ausbau seiner Cloud-Dienste expandiert Amazon in Deutschland auch im Bereich E-Commerce. Kürzlich eröffnete das Unternehmen ein neues Logistikzentrum in Erfurt und plant weitere in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.
Der Tesla-Konkurrent Fisker ist zahlungsunfähig. Nach gescheiterten Verhandlungen mit Investoren und einem Produktionsstopp hat der Elektroautobauer aus Los Angeles nun Insolvenz angemeldet. Fisker, dessen Vermögenswerte zwischen 500 Millionen und einer Milliarde US-Dollar liegen, denen Verbindlichkeiten zwischen 100 Millionen und 500 Millionen US-Dollar gegenüberstehen, hat Schutz nach Chapter 11 beantragt. Das von dem dänischen Autodesigner Henrik Fisker gegründete Unternehmen hatte große Schwierigkeiten beim Vertrieb seiner Fahrzeuge und kämpft mit einer nachlassenden Nachfrage nach Elektroautos sowie einem erschwerten Zugang zu den Kapitalmärkten aufgrund gestiegener Zinsen. Besonders deutlich wurde dies im Frühjahr, als Fisker die Produktion des Modells Ocean bei Magna in Österreich aussetzte, um sich auf Verhandlungen mit potenziellen Investoren zu konzentrieren, obwohl das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt bereits über geringe liquide Mittel verfügte. Zu den Problemen in der europäischen Produktion kamen finanzielle Engpässe hinzu, als Fisker die Zinsen für Wandelanleihen nicht bedienen konnte. Der Versuch, die Vertriebsstrategie zu verbessern, indem im Januar von einem Direktvertriebsmodell auf ein traditionelleres Händlermodell umgestellt wurde, blieb erfolglos.
In den vergangenen zehn Jahren haben Krypto-Startups Finanzierungssummen eingesammelt, die inzwischen die Marke von 100 Milliarden US-Dollar überschritten haben. Seit 2014, als die Investitionen in solche Unternehmen noch bei niedrigen 17,14 Millionen US-Dollar lagen, zeigt die Entwicklung einen signifikanten Anstieg. Besonders bemerkenswert ist der Investitionshöhepunkt im Oktober 2021, als mehr als 7 Milliarden US-Dollar eingeworben wurden. Diese Dynamik setzte sich teilweise fort und erreichte im Februar 2022 noch 3,67 Milliarden US-Dollar. Ein erheblicher Teil der Mittel, fast die Hälfte, wurde von Investoren aus den USA bereitgestellt. Großbritannien und Singapur folgen mit 7,7 bzw. 5,7 Prozent. Das Gesamtfinanzierungsvolumen belief sich im Mai 2024 auf 280,25 Millionen US-Dollar und lag damit deutlich unter dem Wert des Vormonats von 777,11 Millionen US-Dollar. In den letzten Jahren gab es eine Reihe von hoch dotierten Finanzierungsrunden. Prominente Beispiele sind Together.AI und das Cross-Chain-Protokoll Wormhole, die Ende 2023 225 Millionen US-Dollar einsammelten.
Die Zukunft des Berliner Versicherungs-Startups Wefox ist derzeit ungewiss, da sich die Investoren über den besten Weg zur Rettung des Unternehmens uneinig seien. Die Mubadala Investment Company, einer der Hauptinvestoren, befürworte einen Verkauf von Wefox an den britischen Versicherungsmakler Ardonagh. Medienberichten zufolge erwarte Mubadala ein Angebot von Ardonagh, das Wefox mit 550 Millionen Euro bewertet. Diese Summe liegt deutlich unter der letzten Bewertung des Unternehmens, die bei einer Finanzierungsrunde im Juli 2022 noch bei 4,5 Milliarden US-Dollar lag. Die Gründer und einige andere Investoren seien jedoch gegen den Verkauf. Sie würden den Totalverlust ihres Investments befürchten und daher auf eine weitere Kapitalerhöhung zur Unterstützung des Unternehmens setzen.
Die französische Social-Media-App BeReal, bekannt für ihre Einmal-am-Tag-Postfunktion, wurde für 500 Millionen Euro von dem ebenfalls aus Frankreich stammenden Spieleentwickler Voodoo übernommen. Die Transaktion ist Teil eines Plans, die App finanziell tragfähig zu machen. Voodoo-Chef Alexandre Yazdi kündigte an, in die App investieren und Werbung einführen zu wollen, um ein signifikantes Nutzerwachstum und finanzielle Rentabilität zu erreichen. Dies stellt eine Abkehr vom bisherigen Modell von BeReal dar, bei dem Werbefreiheit im Mittelpunkt stand. Voodoo will mit der Übernahme seine Aktivitäten im Bereich Consumer Apps ausbauen und hat bereits Erfahrung mit der Integration von In-App-Werbung in seine kostenlosen Spiele. BeReal hat weltweit mehr als 40 Millionen monatlich aktive Nutzer und bietet ein einzigartiges Social-Media-Erlebnis, bei dem die Nutzer täglich in einem zweiminütigen Zufallsfenster sowohl mit der Front- als auch mit der Rückkamera ihres Smartphones Fotos aufnehmen können.
Eine umfassende Analyse von Startup Genome und dem Global Entrepreneurship Network hat die besten Ökosysteme für Startups weltweit bewertet. Der Global Startup Ecosystem Report 2024 analysierte Daten von 4,5 Millionen Startups in über 55 Ländern und listete die Top 40 Standorte. Nordamerika führt die Liste an, mit dem Silicon Valley auf Platz eins. Die Top 5 dominieren den Markt mit einem Wert von 4,04 Billionen Euro, während der Rest der 35 Ökosysteme zusammen 3,68 Billionen Euro wert sind. Berlin und München sind unter den besten 40 vertreten, wobei Berlin Platz 15 und München Platz 33 belegt. London bleibt das führende Startup-Ökosystem in Europa, trotz eines Rückgangs großer Exits im Jahr 2023. Besonders bemerkenswert ist der Erfolg von DeepTechs in München, wie das Defence-Startup Helsing und das Raumfahrt-Startup Isar Aerospace. Die Studie zeigt, dass ein starkes Netzwerk und Zugang zu Wachstumskapital entscheidend für den Erfolg von Startups sind.
Volocopter hat seine finanzielle Situation vorerst stabilisiert, indem es sich mit seinen bestehenden Investoren auf eine neue Finanzierungsrunde geeinigt hat. Damit ist die Insolvenzgefahr gebannt, die durch eine Finanzierungslücke bis zur Zulassung des Fluggeräts entstanden war. CEO Dirk Hoke hatte zuvor erfolglos bei den Landesregierungen Baden-Württemberg und Bayern sowie beim Bund um Bürgschaften nachgesucht. Die genaue Summe der Finanzierung bleibt vorerst unklar und soll erst nach Abschluss der Finanzierungsrunde im vierten Quartal bekannt gegeben werden. Das bereits gezahlte Geld reicht laut Volocopter bis zur geplanten Musterzulassung durch die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA), die in einigen Monaten erwartet wird. Erst mit der Musterzulassung darf das Unternehmen mit seinem Flugtaxi Passagiere kommerziell befördern. Nächstes Ziel sind die Olympischen Spiele in Paris diesen Sommer, wo Volocopter Schauflüge dank einer vorläufigen Verkehrszulassung plant. Ursprünglich wollte das Unternehmen Passagiere bereits gegen Bezahlung durch die Luft fliegen, musste dieses Ziel jedoch vorerst aufgeben.
Ein neuer Bericht von Female Founders und der Vienna Business Agency zeigt, dass weibliche Gründerinnen weiterhin unterfinanziert sind. Der Anteil der Finanzierung für reine Frauenteams in der DACH-Region lag 2023 bei nur 1,5% und damit bei der Hälfte des europäischen Durchschnitts von 3%. Auch bei gemischten Teams schnitt die DACH-Region schlechter ab: 6,5% des Kapitals flossen in gemischte Teams, verglichen mit 15% in Europa. Reine Männerteams erhielten demnach 92% des Kapitals in der DACH-Region und 82% in Europa. Bei den Finanzierungsrunden sieht es ähnlich aus: Frauenteams sicherten sich lediglich 4,3% der Runden, verglichen mit 7% in Europa. Insgesamt sank das Finanzierunsgvolumen in der DACH-Region um circa 36% im Vergleich zum Vorjahr. Der Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien appelliert, dass gemeinsames und konsequentes Handeln nötig sei, um eine gleichberechtigte Stellung von Frauen in der Wirtschaft zu erreichen.
Storyblok, ein Content-Management-System (CMS), gab gestern den Abschluss seiner Series-C-Finanzierungsrunde in Höhe von 80 Millionen US-Dollar bekannt. Damit steigt die Gesamtinfinanzierungssumme auf insgesamt 138 Millionen US-Dollar. Angeführt wird die Runde von Brighton Park Capital. Zudem sind die bestehenden Investoren HV Capital, Mubadala Capital, 3VC und firstminute capital beteiligt. Die neue Finanzierung wird das Wachstum von Storyblok in den USA und Europa weiter vorantreiben. Zusätzlich wird das neue Kapital dem Unternehmen ermöglichen, seine Vision zu verwirklichen, eine End-to-End Plattform für Content zu entwickeln, die vorwiegend auf KI und Automatisierung beruht. Außerdem verkündete das Unternehmen auch die öffentliche Beta-Version des Ideation Room an. Diese neue Funktion bietet Teams einen zentralen und kollaborativen Space innerhalb von Storyblok.
Der europäische Wagniskapitalgeber Creandum, der bereits erfolgreiche Investments wie Klarna, Spotify und Depop in seinem Portfolio hat, hat einen neuen Megafonds über 500 Millionen Euro aufgelegt. Mehr als die Hälfte des Fondskapitals kommt dabei aus den USA, unter anderem von fünf der acht größten US-Universitäten - ein Zeichen dafür, dass sich die Stimmung in der Startup-Branche nach dem “Venture-Capital-Winter” wieder aufhellt. Creandum rechnet mit weiteren Börsengängen seiner Portfoliounternehmen und ist seinen skandinavischen Wurzeln teils entwachsen, mit inzwischen auch Büros in London, Berlin und San Francisco. Bemerkenswert ist, dass laut Creandum-Partner Simon Schmincke jedes sechste Startup, in das Creandum früh investiert hat, bereits zu einem “Einhorn” oder “Decacorn” mit einer Bewertung von über einer Milliarde bzw. zehn Milliarden US-Dollar geworden ist.