Das Heidelberger Versicherungs-Startup Getsafe hat im ersten Halbjahr 2024 erstmals ein positives Nettoergebnis erzielt, wie Geschäftsführer Christian Wiens berichtet. Nach hohen Verlusten in den Vorjahren habe Getsafe nun einen mittleren sechsstelligen Gewinn im Versicherungsgeschäft erzielt. Mit derzeit rund 50 Millionen Euro laufenden Beitragseinnahmen, davon 25 Millionen Euro aus dem eigenen Versicherungsgeschäft, ist das Unternehmen optimistisch, seine finanzielle Basis weiter zu festigen.
Beim Berliner Versicherungs-Startup Wefox zeichne sich offenbar eine finanzielle Wende ab. Die Altinvestoren des Unternehmens hätten laut Insidern eine neue Finanzierungsrunde gestartet, die bis zu 50 Millionen Euro umfassen könnte. Die erste Tranche in Höhe von 25 Millionen Euro stamme vor allem von den bestehenden Investoren Chrysalis Investments und Target Global. Für eine weitere Tranche in ähnlicher Höhe würden bereits Zusagen weiterer Investoren vorliegen. Diese Entwicklung stehe im Gegensatz zu den Plänen des derzeitigen Geschäftsführers Mark Hartigan, der einen Großteil des Unternehmens an den britischen Makler Ardonagh verkaufen wollte. Dieser Verkauf hätte das Unternehmen möglicherweise vor einer drohenden Insolvenz im Sommer bewahren können, wie Hartigan zuvor gewarnt hatte. Der Verkaufsplan, der vor allem vom Staatsfonds Mubadala aus Abu Dhabi unterstützt wurde, scheint nun jedoch in Frage gestellt. Insidern zufolge gebe es starke Anzeichen dafür, dass Mubadala nun doch einer Kapitalerhöhung zustimmen könnte. Sollte dies geschehen, würde dies Hartigans Pläne für einen schnellen Verkauf durchkreuzen. Die Gespräche mit Ardonagh seien jedoch noch im Gange und eine endgültige Entscheidung steht noch aus.
Der Geschäftsführer des Berliner Versicherungs-Startups Wefox, Mark Hartigan, stehe im Verdacht, Investoren mit einer drohenden Insolvenz unter Druck gesetzt zu haben, um möglicherweise einen Verkauf zu erzwingen. Bereits Anfang Mai hatte er die Anteilseigner des Unternehmens gewarnt, dass Wefox eventuell schon im Sommer zahlungsunfähig sein könnte. Britische Medien berichten jedoch, dass nicht alle Investoren dieser Darstellung Glauben schenken würden. Ein Investor äußerte den Vorwurf, dass Hartigan gezielt Panikmache betreibe, um einen Verkauf an den Londoner Versicherungsmakler Ardonagh zu einem niedrigen Preis zu erreichen.
Das Versicherungs-Startup Wefox könnte kurz vor der Insolvenz stehen. Der seit März amtierende CEO Mark Hartigan habe Investoren vor einer drohenden Zahlungsunfähigkeit gewarnt, die noch vor August eintreten könnte. Die prekäre Finanzlage sei vor allem darauf zurückzuführen, dass Wefox mehrere verlustbringende Geschäftsbereiche verkaufen müsse, um den Cash-Burn zu reduzieren. Laut einem internen Memo, das Hartigan den Aktionären vorgelegt haben soll, sei insbesondere das Geschäft in Italien stark von finanzieller Unterstützung abhängig.
Das Manager Magazin berichtet, dass Wefox, einst das weltweit höchstbewertete Versicherungs-Startup mit einer Bewertung von 4,5 Milliarden US-Dollar, möglicherweise vor der “Zerschlagung” stehe. Dieses Bild zeichne sich nach internen Dokumenten ab, die massive Probleme und Fehleinschätzungen aufdecken würden. Julian Teicke, der Gründer von Wefox, hatte sich bereits vor dem Start Summit im Dezember 2023 als CEO zurückgezogen. Dort erklärte er, dass die massiven Investitionen ein Fehler gewesen seien, und gab zu, dass die Realität hinter der Fassade des Unternehmens düster aussehen würde. Laut Manager Magazin sei die finanzielle Situation von Wefox prekär und es gebe hinsichtlich der Liquidität Bedenken.
Die BaFin signalisiert eine Lockerung der strengen Regulierung, die sie FinTech-Unternehmen in den vergangenen Jahren auferlegt hat. Diese Maßnahmen waren als Reaktion auf den Wirecard-Skandal eingeführt worden. Birgit Rodolphe, die bei der BaFin das Referat für Geldwäschebekämpfung leitet, erklärte, dass einige Unternehmen Fortschritte bei der Verbesserung ihrer internen Kontrollen gemacht hätten. Dies könne dazu führen, dass die Behörde in diesem Jahr einige ihrer Restriktionen lockern werde.
Der Anbieter von Remote-Desktop-Software AnyDesk hat bestätigt, dass sich Hacker am vergangenen Freitag Zugang zu den Produktionssystemen des Unternehmens verschafft haben. Als Reaktion auf den Vorfall hat AnyDesk nach eigenen Angaben alle sicherheitsrelevanten Zertifikate widerrufen, Systeme repariert oder ersetzt und Passwörter für das Kunden-Webportal zurückgesetzt. Das Unternehmen gibt an, dass keine Endnutzersysteme betroffen waren und AnyDesk weiterhin sicher genutzt werden könne.
Das US-FinTech Lemonade, das sich auf den KI-basierten Vertrieb von Versicherungsprodukten spezialisiert hat, erhält im Rahmen einer neuen Vereinbarung weitere 140 Millionen US-Dollar bis Dezember 2025. Die Investoren übernehmen bis zu 80 Prozent der Ausgaben. Im Gegenzug zahlt Lemonade den Investoren eine Rendite, die eine effektive interne Verzinsung von 16 Prozent erreichen kann. Bisher hat das Unternehmen hohe Verluste eingefahren.
Nach neun Jahren ununterbrochener Verluste, zuletzt mit einem Fehlbetrag von 32 Millionen Euro im Jahr 2022, strebt das Berliner Versicherungs-Startup Wefox nun eine strategische Neuausrichtung an, um die Gewinnzone zu erreichen. Im Zentrum dieser Neuausrichtung steht ein Wechsel in der Geschäftsführung. Mitgründer Fabian Wesemann, der bisher als CFO fungierte, übergibt seine Rolle an den US-amerikanischen Finanzexperten Jonathan Wismer. Wesemann, der Wefox 2014 gemeinsam mit Julian Teicke und Dario Fazlic gründete, wird künftig als Chief Investment Officer agieren und sich auf das Übernahmegeschäft sowie die internationale Expansion des Unternehmens konzentrieren.