Laut dem Social-Media-Atlas 2024 ist die Nutzung sozialer Medien in Deutschland erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie rückläufig. Aktuell nutzen 80 Prozent der deutschen Internetnutzer ab 16 Jahren Plattformen wie Facebook, YouTube oder WhatsApp, das sind vier Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Die Nutzer verbringen durchschnittlich 18,7 Stunden pro Woche auf diesen Plattformen, was einem Rückgang von 2,1 Stunden im Vergleich zu 2023 entspricht.
Die Zahl der Startup-Gründungen in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2024 um 15 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung markiert eine positive Wende nach dem Rückgang Mitte 2022. Insgesamt wurden 1.384 neue Startups registriert, wobei vor allem Nordrhein-Westfalen und Berlin mit Zuwächsen von 25 Prozent bzw. 28 Prozent deutlich zulegen konnten. München und Berlin führen die Liste der Startup-Hotspots mit zusammen mehr als einem Viertel aller Neugründungen an.
In Deutschland ist die Zahl der Unternehmensgründungen durch sehr junge Menschen stark gestiegen. Laut Global Entrepreneurship Monitor hat sich die Gründungsquote der 18- bis 24-Jährigen von 2017 bis 2023 mehr als verdreifacht. Elf Prozent dieser Altersgruppe waren im vergangenen Jahr an einer Unternehmensgründung beteiligt, planten sie oder hatten sie bereits umgesetzt. Die Gesamtgründungsquote in Deutschland lag laut GEM bei 7,7 Prozent und damit fast auf dem Höchststand seit 1999.
Forscher der University College London und des Universitätsklinikums Göttingen haben einen KI-basierten Bluttest entwickelt, der Parkinson bis zu sieben Jahre vor Auftreten der Symptome vorhersagen kann. Der Test analysiert acht spezifische Biomarker im Blut und erreicht eine nahezu hundertprozentige Genauigkeit. Dies ermöglicht frühere Diagnosen und Behandlungen, um die Degeneration der Nervenzellen zu verlangsamen oder zu stoppen. Ein einfacherer Bluttropfen-Test soll innerhalb der nächsten zwei Jahre entwickelt werden.
Das Londoner Startup SAVA hat in einer Seed-Finanzierungsrunde über 7,4 Millionen Euro erhalten, angeführt von Balderton Capital und Exor Ventures. SAVA entwickelt einen innovativen Mikrosensor zur präventiven Gesundheitsüberwachung, der Moleküle in der interstitiellen Flüssigkeit unter der Haut erkennt. Die erste Anwendung zielt auf die Glukoseüberwachung bei Diabetes. Das Startup plant, die Mittel zur Erweiterung des Teams und zur Durchführung klinischer Studien zu nutzen.
OpenHealth Technologies, ein von Gerrit Glass, Dr. Frederic Muench und Frank Krüger gegründetes HealthTech, hat in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde 1,3 Millionen US-Dollar erhalten. Das Unternehmen entwickelt Technologien zur Analyse und Harmonisierung von Labordaten aus unterschiedlichen Quellen und Regionen. Die Runde wurde von YZR Capital angeführt und von weiteren Investoren wie Calm/Storm, Octopus Ventures und jFund sowie mehreren Business Angels aus dem Gesundheitssektor unterstützt.
Das Zürcher KI-Startup Rivia hat in einer Seed-Finanzierungsrunde 3 Millionen Euro erhalten. Angeführt wurde die Runde von Speedinvest, mit Beteiligung von Amino Collective und Nina Capital. Mit dem Investment will Rivia seine KI-Technologie und Dateninfrastruktur weiterentwickeln, die speziell auf die Beschleunigung und Effizienzsteigerung klinischer Studien im BioTech-Bereich ausgerichtet ist. Ziel ist es, die Entwicklung neuer Therapien zu beschleunigen.
Eine Umfrage des Bitkom unter 603 Unternehmen hat ergeben, dass der Großteil der Daten in deutschen Firmen ungenutzt bleibt. Trotz der wachsenden Bedeutung von Daten für verschiedene Bereiche wie KI, erneuerbare Energien oder personalisierte Medizin schöpfen nur 6 Prozent der Unternehmen das Potenzial ihrer verfügbaren Daten voll aus. Weitere 31 Prozent nutzen ihre Daten eher stark, 42 Prozent nur wenig und 18 Prozent gar nicht.
Trotz steigender Investitionen sind Geldgeber für junge BioTechs in Deutschland rar. Laut dem Biotechnologie-Report von EY sammelten diese Unternehmen 2023 nur 203 Millionen Euro an Risikokapital ein – fast 30 Prozent weniger als 2022 und der niedrigste Wert seit sechs Jahren. Die durchschnittliche Transaktionsgröße bei jungen BioTech schrumpfte auf elf Millionen Euro, verglichen mit 23 Millionen in den letzten fünf Jahren. Oliver Schacht, Präsident des Branchenverbands Bio Deutschland, kritisierte, dass große Geldgeber und Versicherungen nicht stärker in risikoreiche Investments investieren könnten.
Die konjunkturellen Schwierigkeiten wie steigende Zinsen und globale Krisen belasten auch deutsche Startups, wobei jedes neunte Startup (11 Prozent) innerhalb der nächsten zwölf Monate eine Insolvenz befürchten. 45 Prozent der Startups nehmen eine Verschlechterung der allgemeinen Situation in den letzten zwei Jahren wahr, während nur 23 Prozent eine Verbesserung sehen. Dass Gründerinnen und Gründer die allgemeine Situation mittlerweile deutlich schlechter sehen, betrachtet der Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst als Alarmsignal: “Die skeptischen Einschätzungen der allgemeinen Situation von Start-ups sollten aber aufhorchen lassen.” Beim Blick auf das eigene Unternehmen sind die Gründerinnen und Gründer jedoch optimistischer, nur 7 Prozent melden eine Verschlechterung. 30 Prozent haben sogar eine Verbesserung festgestellt und 41 Prozent sprechen von einer unveränderten Situation. Diese Daten gehen aus einer Befragung von 172 Tech-Startups im Auftrag des Digitalverbands Bitkom hervor.