Das Heidelberger InsurTech Getsafe hat mit dem Versicherungs-Startup Friday Verhandlungen über eine mögliche Übernahme oder Fusion geführt, die letztlich aber gescheitert sind. Hauptgrund soll gewesen sein, dass man sich nicht auf eine Unternehmensbewertung einigen konnte. Friday konnte in den ersten zwei Jahren knapp 15 Millionen Euro an Versicherungsprämien generieren, kämpft aber mit hohen Verlusten. Seit dem Start im Jahr 2017 summieren sich die Verluste auf rund 180 Millionen Euro.
Die aktuelle InsurTech-Studie des New Players Network (NPN) zeigt einen drastischen Rückgang der Neugründungen in der DACH-Region: 2023 wurden nur fünf neue InsurTechs registriert, verglichen mit 32 im Jahr 2018. Während der B2C-Markt an Bedeutung verliert, bleiben B2B-Partnerschaften stabil und wichtig für die Branche. Trotz der aktuellen Herausforderungen gehen die Experten davon aus, dass gezielte Investitionen in vielversprechende InsurTechs 2024 zu einer Marktbelebung führen könnten.
Das Heidelberger Versicherungs-Startup Getsafe hat im ersten Halbjahr 2024 erstmals ein positives Nettoergebnis erzielt, wie Geschäftsführer Christian Wiens berichtet. Nach hohen Verlusten in den Vorjahren habe Getsafe nun einen mittleren sechsstelligen Gewinn im Versicherungsgeschäft erzielt. Mit derzeit rund 50 Millionen Euro laufenden Beitragseinnahmen, davon 25 Millionen Euro aus dem eigenen Versicherungsgeschäft, ist das Unternehmen optimistisch, seine finanzielle Basis weiter zu festigen.
Die Zürcher TX Group hat ihr Insurtech Helvengo, in das sie vor zweieinhalb Jahren investierte, in Liquidation versetzt. Die Auflösung erfolgte durch Beschluss der Generalversammlung am 10. Juli 2024. Helvengo hatte in einer Seed-Finanzierungsrunde über 4,2 Millionen Franken von Investoren wie Postfinance Ventures, Seed X und anderen erhalten. Die TX Group agierte als Leadinvestor, nannte jedoch keine Details zur Höhe ihrer Investition.
Das Versicherungs-Startup Wefox befindet sich weiterhin in einer turbulenten Phase. Nach dem Rückzug aus Deutschland und umfangreichen Restrukturierungsmaßnahmen steht das Unternehmen vor der Herausforderung, einen neuen Vorstandsvorsitzenden zu finden. Ein möglicher Kandidat, der Investor Carsten Maschmeyer, bekannt aus der TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“, hat eine Anfrage für diesen Posten abgelehnt.
Das Versicherungs-Startup Wefox setzt seinen Rückzug aus dem deutschen Markt fort und verkauft wesentliche Unternehmensanteile. Die Detmolder Ecclesia Gruppe übernimmt die auf Zweiradversicherungen spezialisierte Tochter Assona. In einer weiteren Transaktion übernimmt der IWV Versicherungsservice das Versicherungsvermittlungsgeschäft von Wefox in Deutschland. Die Veräußerungen sind Teil der Umstrukturierungsstrategie von Wefox, sich vom deutschen Markt zurückzuziehen.
Beim Berliner Versicherungs-Startup Wefox zeichne sich offenbar eine finanzielle Wende ab. Die Altinvestoren des Unternehmens hätten laut Insidern eine neue Finanzierungsrunde gestartet, die bis zu 50 Millionen Euro umfassen könnte. Die erste Tranche in Höhe von 25 Millionen Euro stamme vor allem von den bestehenden Investoren Chrysalis Investments und Target Global. Für eine weitere Tranche in ähnlicher Höhe würden bereits Zusagen weiterer Investoren vorliegen. Diese Entwicklung stehe im Gegensatz zu den Plänen des derzeitigen Geschäftsführers Mark Hartigan, der einen Großteil des Unternehmens an den britischen Makler Ardonagh verkaufen wollte. Dieser Verkauf hätte das Unternehmen möglicherweise vor einer drohenden Insolvenz im Sommer bewahren können, wie Hartigan zuvor gewarnt hatte. Der Verkaufsplan, der vor allem vom Staatsfonds Mubadala aus Abu Dhabi unterstützt wurde, scheint nun jedoch in Frage gestellt. Insidern zufolge gebe es starke Anzeichen dafür, dass Mubadala nun doch einer Kapitalerhöhung zustimmen könnte. Sollte dies geschehen, würde dies Hartigans Pläne für einen schnellen Verkauf durchkreuzen. Die Gespräche mit Ardonagh seien jedoch noch im Gange und eine endgültige Entscheidung steht noch aus.
Unter der neuen Führung von Benedikt Kalteier strebt das Versicherungs-Startup Clark eine große Finanzierungsrunde an. Ziel ist es, sich 100 Millionen Euro von Investoren zu sichern. Die Mittel sollen insbesondere für weitere Unternehmenszukäufe verwendet werden. Clark, bisher vor allem durch Zukäufe kleinerer Unternehmen wie Finanzen.de und der Schutzklick-App in Deutschland gewachsen, hat 2022 die Umsatzmarke von 100 Millionen Euro überschritten und einen Gewinn von einer Million Euro erzielt. In diesem Jahr will das Unternehmen seinen Gewinn verzehnfachen.