Peloton Interactive steht vor großen finanziellen Herausforderungen und hat eine umfassende Refinanzierung eingeleitet. Dazu gehört die Ausgabe von Wandelanleihen in Höhe von 275 Millionen US-Dollar. Darüber hinaus hat sich Peloton eine Milliarde US-Dollar durch eine fünfjährige Kreditfazilität sowie einen revolvierenden Kredit über 100 Millionen US-Dollar gesichert. Mit diesen Finanzierungsmaßnahmen sollen frühere, zinslose Wandelanleihen im Wert von 800 Millionen US-Dollar zurückgekauft und bestehende Kredite refinanziert werden.
Lime plant, seine weltweite Flotte von Elektrorollern und -fahrrädern mit einer Investition von mehr als 55 Millionen US-Dollar in diesem Jahr erheblich zu erweitern. Das in San Francisco ansässige Unternehmen will seine Präsenz in Nordamerika, Europa und Australien mit mehr als 30.000 neuen Fahrrädern ausbauen und gleichzeitig ältere Modelle ersetzen. Laut CEO Wayne Ting will Lime zudem auf die Märkte in Griechenland und Mexiko zurückkehren, aus denen es sich während der Pandemie zurückgezogen hatte. Auch die Erschließung neuer Geschäftsfelder wird in Betracht gezogen. Das Unternehmen verzeichnete im Jahr 2023 einen Anstieg der Bruttobuchungen um 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 616 Millionen US-Dollar.
Nach dem pandemiebedingten Boom des Heimtrainings verzeichnen Fitness-Startups nun einen deutlichen Rückgang bei Investitionen und Unternehmensbewertungen.Die weltweite Finanzierung in der Start- und Wachstumsphase fiel 2023 auf den niedrigsten Stand seit Jahren und auch 2024 beginnt verhalten. Bemerkenswert sind die starken Bewertungsrückgänge bei etablierten Unternehmen. So sank die Bewertung von Tonal, einem Hersteller von intelligenten Fitnessgeräten, um 64 % auf 600 Millionen US-Dollar. Ähnlich erging es Hydrow und Noom.
Das Münchner Fitness-Startup Egym hat laut CEO Philipp Roesch-Schlanderer erstmals Gewinn gemacht und seinen Umsatz um 60 Prozent auf 210 Millionen Euro gesteigert. Die Firma, die programmierbare Fitnessgeräte und den Wellpass für Unternehmensmitarbeiter anbietet, erhielt kürzlich eine Investition von 207 Millionen Euro von Affinity Partners, einer von Donald Trumps Schwiegersohn Jared Kushner gegründeten Investmentfirma.
Das Heimfitnessunternehmen Peloton hat eine Partnerschaft mit TikTok angekündigt. Ziel der Zusammenarbeit ist es, speziell zugeschnittene Trainingskurse und andere Inhalte für TikTok-Nutzer zu entwickeln. Auch Kooperationen mit Influencern und anderen Prominenten sind geplant. Die Inhalte werden in einem eigenen Bereich der TikTok-App präsentiert. Peloton hat bereits im vergangenen Herbst einen ähnlichen Deal mit Lululemon abgeschlossen, um Inhalte für das virtuelle Workout-Abo des Fitnessbekleidungsherstellers zu liefern.
Das Berliner Fitness-Startup Urban Sports Club, das 2012 von Moritz Kreppel und Benjamin Roth gegründet wurde, hat in einer neuen Finanzierungsrunde 95 Millionen Euro eingesammelt. Angeführt wurde die Runde, an der sich auch bestehende Investoren wie HV Capital und ProSiebenSat1 beteiligten, von der Growth-Investment-Firma Verdane. Mit der neuen Finanzspritze will Urban Sports Club seine internationale Expansion vorantreiben. Derzeit ist das Unternehmen in fünf Ländern aktiv: Niederlande, Frankreich, Belgien, Spanien und Portugal. Demnächst soll das B2B-Geschäft in Österreich starten, um die Präsenz in Europa weiter auszubauen. Seit seiner Gründung hat sich Urban Sports Club zu einem führenden europäischen Anbieter von Sport- und Wellness-Dienstleistungen entwickelt, der Zugang zu Aktivitäten an mehr als 11 000 Standorten bietet. Der Nettoumsatz des Unternehmens hat sich von 2021 bis 2022 verdoppelt und ist 2023 weiter stark gewachsen, was vor allem auf das Geschäft mit Unternehmenskunden zurückzuführen ist.
Der französische Sportartikel-Discounter Decathlon übernimmt den deutschen Online-Outdoor-Händler Bergfreunde von dessen amerikanischer Muttergesellschaft Backcountry. Der Deal, über dessen finanzielle Details Stillschweigen vereinbart wurde, soll im ersten Quartal 2024 abgeschlossen sein. Bergfreunde wurde 2006 in Kirchentellinsfurt bei Tübingen gegründet und hat sich mit einem Sortiment von über 40.000 Artikeln von rund 900 Marken zu einem führenden Anbieter im deutschen Online-Outdoor-Segment entwickelt. Im Jahr 2022 steigerte Bergfreunde seinen Umsatz um 19 Prozent auf 242 Millionen Euro. Für 2023 wird ein weiteres Wachstum von bis zu 12 Prozent erwartet.
In einem aktuellen Gerichtsverfahren gegen Google kamen verschiedene Details ans Licht, darunter auch Googles frühere Absichten, Epic Games zu kaufen. Dieser Plan entstand vor der Einführung von Stadia, Googles inzwischen eingestellter Cloud-Gaming-Plattform. Laut Berichten von The Verge arbeitete Google an einem Projekt namens “Projekt Elektra”, das den Kauf einer kontrollierenden Beteiligung an Epic Games vorsah. Ziel war es, Einfluss auf Epics Strategie bezüglich Android zu nehmen. Insbesondere sollte Fortnite als Vorzeigespiel für Android etabliert werden. Für die Übernahme plante Google, sich mit dem Epic-Games-Aktionär Tencent zusammenzuschließen. Es bleibt offen, welche Veränderungen unter Googles Führung bei Epic Games stattgefunden hätten.
Grandstand hat 2,75 Millionen US-Dollar für die Weiterentwicklung seiner Sport-Content-App erhalten. Investoren der ersten Finanzierungsrunde waren neben mehreren Business Angels auch Will Ventures. Das Unternehmen wurde im April 2023 von Sandeep Rajan gegründet, der zuvor bei Patreon und Dropbox tätig war. Ziel von Grandstand ist es, eine Plattform zu schaffen, die es Sportlern ermöglicht, exklusive Inhalte wie Livestreams, Fragerunden und Merchandising direkt zu ihren Fans zu bringen. Ähnlich wie bei Patreon können Fans für den Zugang zu Inhalten einzelner Athleten bezahlen, wodurch die Sportler direkt über die Plattform Geld verdienen.