Google steht in Großbritannien im Verdacht, seine marktbeherrschende Stellung im Bereich der Werbetechnologie missbraucht zu haben. Die britische Wettbewerbsbehörde Competition and Markets Authority hat eine förmliche Beschwerde eingereicht, in der die vorläufigen Ergebnisse einer Untersuchung dargelegt werden. Diese Untersuchung begann im Mai 2022 und zielt darauf ab, die Rolle von Google im Adtech-Stack zu bewerten. Google wird vorgeworfen, seine eigene Anzeigenbörse zu bevorzugen.
Ein durchgesickertes Werbedeck von Spotify enthüllt, wie der Musikstreamingdienst versucht, einen größeren Anteil am Videoanzeigenmarkt zu gewinnen. Das Deck verdeutlicht Spotifys Bemühungen, seine Werbeplattform für Marken attraktiver zu machen, indem es eine breite Palette an Werbeformaten anbietet, darunter Audio-, Video- und Displaywerbung. Zu den wichtigsten Neuerungen gehören eine interne Werbeagentur und ein generatives KI-Werbeprodukt.
Die Werbeausgaben für Spiele-Apps sind weltweit stark gewachsen und lagen 2023 bei 29 Milliarden US-Dollar, nach 26,7 Milliarden US-Dollar im Vorjahr. Der deutsche Markt verzeichnete einen Anstieg von 588 Millionen US-Dollar im Jahr 2022 auf 920 Millionen US-Dollar im Jahr 2023. Besonders bemerkenswert ist das Wachstum der Non Organic Installs (NOIs) auf iOS in Deutschland.
Meta und Google haben Berichten zufolge eine geheime Werbekampagne entwickelt, die gezielt Minderjährige auf YouTube mit Instagram-Werbung ansprach. Dies verstieß gegen Googles eigene Richtlinien, die personalisierte Werbung für Nutzer unter 18 Jahren verbieten. Die Kampagne nutzte eine “unbekannte” Nutzergruppe, um dem Verbot zu umgehen, und zielte hauptsächlich auf 13- bis 17-Jährige ab. Google beendete die Kampagne nach Enthüllungen der Financial Times und betonte, dass solche Praktiken nicht toleriert werden und weitere Maßnahmen ergriffen werden, um ähnliche Vorfälle zu verhindern.
Investitionen in AdTech-Startups sind in diesem Jahr auf ein Rekordtief gefallen. US-basierte Unternehmen dieser Branche haben nur 360 Millionen US-Dollar eingesammelt, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren. Auch die Anzahl der Finanzierungsrunden ist stark zurückgegangen. Trotz des Rückgangs zeigen sich die etablierten AdTech-Unternehmen stabiler. So erreichte The Trade Desk, eine Marketing-Automatisierungsplattform, eine Marktkapitalisierung von 43 Milliarden US-Dollar.
Bei der Präsentation der Quartalszahlen von Meta hat CEO Mark Zuckerberg angekündigt, dass Meta AI auf dem besten Weg sei, bis Ende des Jahres der weltweit meistgenutzte KI-Assistent zu werden. Das Unternehmen setzt dabei auf das Open-Source-Modell Llama 3.1, das es Entwicklern ermöglicht, eigene Anwendungen zu erstellen, im Gegensatz zu OpenAIs proprietärem GPT-4o. Zuckerberg plant möglicherweise, Meta AI über Werbung zu monetarisieren, ähnlich den bestehenden Geschäftsmodellen anderer Meta-Produkte. Meta AI ist in den USA und Indien über Integrationen in Facebook und Instagram verfügbar.
Perplexity, eine KI-basierte Suchmaschine, plant die Einführung von Werbung auf ihrer Plattform. Diese Maßnahme zielt darauf ab, ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu schaffen, indem die Werbeeinnahmen mit den Verlegern geteilt werden. Das Ziel ist es, die Betriebskosten zu decken und gleichzeitig die Sichtbarkeit und Einnahmen der Inhaltsanbieter zu erhöhen. Diese Veränderung könnte sowohl die Nutzererfahrung verbessern als auch den Verlegern helfen, von ihren Inhalten zu profitieren.
Die Europäische Union hat Meta mit einer möglichen Geldstrafe gedroht, sollte das Unternehmen sein Geschäftsmodell für Facebook und Instagram nicht ändern. Das Modell, bei dem Nutzer entweder bis zu 12,99 Euro pro Monat für eine werbefreie Nutzung zahlen oder der Datensammlung für personalisierte Werbung zustimmen können, wird von der EU als irreführend und datenschutzrechtlich bedenklich eingestuft. Die EU-Kommission fordert Meta auf, bis zum 1. September Anpassungen vorzunehmen, um dem europäischen Verbraucherrecht zu entsprechen. Kritisiert wird insbesondere die Verwendung einer irreführenden Sprache.
Laut einer Studie von Wunderkind bevorzugen 83 % der Verbraucher personalisierte Angebote, insbesondere im Alter von 35-54 Jahren mit einem Einkommen von 75.000 bis 100.000 US-Dollar. Jüngere Konsumenten schätzen exklusive Inhalte und frühen Zugang zu Produkten. E-Mail bleibt der bevorzugte Kanal für personalisierte Angebote, während jüngere Zielgruppen eher auf Social-Media-Werbung reagieren. Personalisierung kann den digitalen Handel transformieren, indem sie stärkere Kundenbeziehungen und höhere Verkaufsraten fördert.