Verena Pausder, Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbands, stellt in Berlin die Innovationsagenda 2030 vor. Das 150-seitige Papier wurde über ein halbes Jahr lang mit Unterstützung von 100 Experten erarbeitet und soll den Startup-Standort Deutschland stärken. Die Agenda fordert unter anderem die Schaffung der Stelle eines Chief Digital Officers im Bundeskanzleramt, um die Digitalisierung voranzutreiben und die Verwaltung effizienter zu gestalten. Besonderes Augenmerk wird auf die Förderung von DeepTechs und ClimateTechs gelegt. Bis 2030 sollen 30 DeepTech-Unicorns und eine Verdoppelung der Milliarden-Startups im Bereich Climate-Tech erreicht werden. Außerdem soll ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Risikokapital investiert werden, um die Finanzierungslücke von jährlich 30 Milliarden Euro zu schließen. Weitere Maßnahmen sind die Stärkung der Vielfalt in der Gründerszene durch die Förderung von Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund und Arbeiterkindern sowie die Einführung von Englisch als zweiter Amtssprache, um nicht-deutschsprachigen Fachkräften die Administration zu erleichtern. Das Papier enthält auch Vorschläge für Quick Wins, die die aktuelle Regierung noch umsetzen könnte, darunter die Anerkennung ausländischer Abschlüsse und die Digitalisierung des Visaverfahrens.
UVC Partners hat seinen vierten Fonds, UVC IV, mit 250 Millionen Euro erfolgreich geschlossen. Das Unternehmen, das für seine Investitionen in B2B-DeepTech-Startups bekannt ist, will mit dem vierten Fonds weiterhin Innovationen in den Bereichen DeepTech, ClimateTech, Mobility und Software/KI unterstützen. Die Investitionen pro Unternehmen können bis zu 30 Millionen Euro betragen, wobei die Anfangsinvestitionen zwischen 1 und 10 Millionen Euro liegen. UVC Partners plant, mehr als 60 Prozent des Kapitals für Folgeinvestitionen zu reservieren. Der Fokus liegt weiterhin auf Unternehmen aus der DACH-Region und Europa, die in deutschsprachige Märkte eintreten wollen. Zu den in der Vergangenheit unterstützten Startups gehören Aleph Alpha, Reverion, Tacto, DeepDrive, Proxima Fusion, TWAICE, Finn, Isar Aerospace und Flix.
In Schleswig-Holstein wächst die Zahl der Startups weiter an. Laut einer aktuellen Erhebung des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) verzeichnete das nördlichste Bundesland im vergangenen Jahr einen deutlichen Zuwachs an neugegründeten Unternehmen. Besonders in den Bereichen Digitalisierung, erneuerbare Energien und Gesundheitswirtschaft gibt es viele neue Gründungen. Dies spiegelt den anhaltenden Trend wider, dass Schleswig-Holstein sich zunehmend als attraktiver Standort für junge, innovative Unternehmen etabliert.
Der „2024 Climate Tech Funds Report“ von PitchBook zeigt eine leichte Erholung im Bereich des VC-Fundraisings für Klimatechnologien. Nach dem Rekordjahr 2022, in dem VC-Fonds weltweit 18,7 Milliarden US-Dollar einsammeln konnten, gingen die Investitionen 2023 deutlich auf 3,9 Milliarden US-Dollar zurück. Im ersten Halbjahr 2024 konnten VC-Fonds jedoch bereits wieder 3,4 Milliarden US-Dollar einsammeln, was eine deutliche Verbesserung darstellt. Die größten Fonds-Closings betrafen fünf Fonds, die jeweils mehr als 300 Millionen US-Dollar aufnahmen. Dazu gehören Chevron Technology Ventures mit 500 Millionen US-Dollar, Norrsken VC mit 343 Millionen US-Dollar, ArcTern Ventures mit 335 Millionen US-Dollar, ETF Partners mit 307 Millionen US-Dollar und Clean Energy Ventures mit 305,5 Millionen US-Dollar. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2024 achtzehn VC-Fonds geschlossen, was in etwa der Anzahl im gesamten Jahr 2023 entspricht.
2023 war ein erfolgreiches Jahr für den europäischen ClimateTech-Sektor, insbesondere in den Bereichen Infrastruktur und Hardware. Ein Trend, der sich auch in den schnell wachsenden Teams widerspiegelt: Aira aus Schweden, bekannt für seine Wärmepumpen, verzeichnete mit 892 Prozent das größte Wachstum auf 1.200 Mitarbeiter. Cylib aus Deutschland, das Lithium-Ionen-Batterien recycelt, wuchs um 251 Prozent auf 68 Mitarbeiter. Ingrid Capacity aus Stockholm vergrößerte sein Team um 173 Prozent auf 41 Mitarbeiter und plant weitere Einstellungen im Herbst.