Das schwedische FinTech Klarna hat im ersten Halbjahr 2024 einen Umsatz von 1,13 Milliarden Euro erwirtschaftet, ein Plus von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der bereinigte Betriebsgewinn lag bei 57,2 Millionen Euro, eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Verlust von 40 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Diese positiven Ergebnisse folgen auf ein profitables erstes Quartal 2024. Sebastian Siemiatkowski als CEO von Klarna erklärt, dass die Einnahmen des Unternehmens in den USA im ersten Halbjahr um 38 Prozent gestiegen sind.
Das schwedische FinTech Klarna weitet sein Girokonto-Angebot über Deutschland hinaus aus. Das Girokonto wird in elf weiteren europäischen Ländern sowie in den USA verfügbar sein. Mit einer Guthabenverzinsung von über 3,5 Prozent und neuen Funktionen wie Cashback will Klarna die Kundenbindung erhöhen. Neu sind auch Rabatte für Kunden, die Produkte über die Klarna-App kaufen.
Klarna erwägt vor dem geplanten Börsengang eine Secondary-Transaktion auf dem vorbörslichen Markt. Goldman Sachs wurde beauftragt, Klarna-Aktien auf dem Sekundärmarkt zu verkaufen. Diese Maßnahme dient dazu, die Marktbedingungen vor dem Börsengang zu testen und den Altaktionären eine Ausstiegsmöglichkeit zu bieten. Klarna folgt damit dem Beispiel anderer FinTechs wie Stripe und Revolut, die ähnliche Schritte unternommen haben. Bei der letzten Finanzierungsrunde wurde Klarna mit 7 Milliarden US-Dollar bewertet.
Billie hat eine neue „Buy Now, Pay Later“-Lösung (BNPL) für B2B-Kunden in die Stripe-Plattform integriert. Diese Zahlungsoption ist zunächst für ausgewählte Online-Shops und Marktplätze in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden verfügbar. Das Angebot wird über den Sommer getestet und soll im Laufe des Jahres auf weitere Unternehmen im Stripe-Netzwerk ausgeweitet werden. Die BNPL-Lösung ermöglicht Käufern einen Zahlungsaufschub von 30 Tagen, während Verkäufer sofort nach Versand der Ware bezahlt werden.
Klarna hat seine Online-Zahlungslösung Klarna Checkout (KCO) für 520 Millionen US-Dollar an eine Investorengruppe um Kamjar Hajabdolahi, CEO von BLQ Invest, verkauft. Der Übergang auf die neuen Eigentümer erfolgt zum 1. Oktober. Die Zahlungsmethoden von Klarna sollen weiterhin über das Checkout-System zur Verfügung stehen. Der Verkauf soll es Klarna ermöglichen, sich auf seine flexiblen Zahlungsoptionen zu konzentrieren und die bisherigen Konflikte mit Zahlungsdienstleistern wie Adyen und Stripe zu minimieren. KCO wurde ursprünglich 2012 in Nordeuropa eingeführt und hat heute einen Marktanteil von 40 Prozent in Schweden und 20 Prozent in den nordischen Ländern.
Klarna erweitert sein Geschäft und wird einen Teil der Zahlungen für Uber und dessen Tochtergesellschaft Uber Eats abwickeln. Die neue Partnerschaft wird sich auf Schlüsselmärkte wie die USA, Deutschland und Schweden konzentrieren, wo Kunden die Pay Now-Option nutzen können, die Sofortzahlungen und Zahlungen per Debitkarte ermöglicht. In Deutschland und Schweden bietet Klarna zudem die Möglichkeit, Zahlungen monatlich zu bündeln und zinsfrei zu begleichen.
Mondu, ein FinTech, das “Buy now, pay later”-Lösungen für B2B anbietet, hat trotz der aktuellen Finanzierungskrise erfolgreich 30 Millionen Euro von der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank für die Expansion in Europa gesichert. Das Unternehmen, das 2021 gegründet wurde, nutzt die durch die Inflation verschärfte Kreditknappheit für Unternehmen, um seine BNPL-Dienste attraktiver zu machen. Mit bereits 120 Mitarbeitern und einer Präsenz in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Großbritannien plant Mondu nun, seine Dienste in Frankreich und Belgien anzubieten und erwägt eine weitere Expansion in Europa. Die Gründer sehen im B2B-Segment, das viermal größer als der B2C-Markt ist, großes Wachstumspotenzial. Mondu möchte auch im Bereich Embedded Factoring expandieren und mit Buchhaltungssoftware-Anbietern zusammenarbeiten.
Der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna will sich nach einer intensiven Expansion im laufenden Jahr auf die Rückkehr in die Gewinnzone konzentrieren. Im vergangenen Jahr konnte Klarna seinen Nettoverlust um 76 Prozent auf rund 230 Millionen Euro reduzieren. Der bevorstehende Börsengang könnte dem Unternehmen eine Bewertung von bis zu 20 Milliarden US-Dollar bescheren.
Sequoia Capital setzt sich laut Berichten dafür ein, dass Michael Moritz seinen Platz im Vorstand von Klarna räumt. Moritz, der Sequoia im vergangenen Jahr verließ, investierte erstmals 2010 in Klarna und war seitdem in verschiedenen Funktionen im Vorstand tätig, zuletzt als unabhängiger Chairman. Sequoia und seine Partner, darunter Matthew Miller und CEO Roelof Botha, haben sich bei den Klarna-Aktionären für Moritz’ Ausscheiden eingesetzt. Die genauen Gründe für die Spannungen sind nicht bekannt.