Demecan aus Sachsen hat als erstes deutsches Unternehmen die Erlaubnis erhalten, nach dem neuen Cannabisgesetz unbegrenzt medizinisches Cannabis anzubauen. Die neue Regelung ermöglicht es, die volle Produktionskapazität zu nutzen und zwei Tonnen pro Jahr am Standort in Ebersbach zu produzieren. Bisher durfte in Deutschland nur eine begrenzte Menge Cannabis angebaut werden, wobei die gesamte Produktion über eine staatliche Cannabisagentur an Apotheken verkauft werden musste.
Avextra mit Sitz in Bensheim will medizinisches Cannabis auf ein neues Niveau heben. Seit der Teillegalisierung von Cannabis verzeichnet das Unternehmen hohe Wachstumsraten und will seine Produktpalette erweitern. Neben Cannabisblüten sollen bald auch medizinische Kapseln aus Cannabisextrakten hergestellt werden. Avextra-Mitbegründer Bernhard Babel erklärt, Ziel des Unternehmens sei es, innerhalb der nächsten vier bis fünf Jahre einen „Cannabis-Blockbuster“ auf den europäischen Markt zu bringen.
Der Berliner Apotheken-Bringdienst Mayd ist zahlungsunfähig. Mayd-Chef Hanno Heintzenberg wollte sich zu den Gründen der finanziellen Misere nicht äußern und verwies auf das laufende Insolvenzverfahren, für das Florian Linkert als vorläufiger Verwalter bestellt wurde. Die Insolvenz des Unternehmens war zunächst durch die vorübergehende Nichtverfügbarkeit der App aufgefallen, was bereits zu Spekulationen geführt hatte. Mayd versprach, Medikamente innerhalb von 30 Minuten per Fahrradkurier von der Apotheke vor Ort zum Kunden zu bringen. Der Service wurde in rund 70 deutschen Städten angeboten, wobei die Apotheken für die Nutzung der Plattform bezahlen mussten. Gegründet wurde das Unternehmen von Heintzenberg und Lukas Pieczonka, die zuvor erfolgreich das Immobilien-Startup Mc Makler aufgebaut hatten. Trotz aggressiver Expansion und einer letzten großen Investitionsrunde Ende 2022, in der das Unternehmen 30 Millionen Euro erhielt, konnte Mayd nicht profitabel arbeiten und verzeichnete einen Jahresfehlbetrag von 33 Millionen Euro im Jahr 2022.
Das Apotheken-Startup Wellster HealthTech Group sieht sich mit rechtlichen Herausforderungen konfrontiert bezüglich des Models für Online-Rezepte via Fragebogen. Die Apothekerkammer Nordrhein hat eine Klage eingereicht und äußert Bedenken bezüglich der Werbung für Fernbehandlungen und verschreibungspflichtige Medikamente. Wellster, das über 50 Millionen Euro von Investoren eingesammelt hat, äußerte sich nicht zu den laufenden Verfahren. Die Bundesärztekammer hebt hervor, dass ein persönlicher Kontakt zwischen Patient und Arzt notwendig sei, um die ärztliche Sorgfaltspflicht zu gewährleisten.
DocMorris hat als erste Online-Apotheke in Deutschland die Genehmigung erhalten, E-Rezepte über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) digital einzulösen. Mit der sofortigen Einführung dieser Funktion in ihrer App setzt DocMorris einen neuen Standard im digitalen Gesundheitsmarkt. Das Unternehmen hatte bereits sein Interesse an digitalen E-Rezepten bekundet und forderte zusammen mit der Shop Apotheke einen diskriminierungsfreien Zugang zu dieser Technologie bei der Europäischen Kommission. Diese Zulassung ermöglicht es Kunden, ihre Medikamente schnell und bequem zu erhalten, wobei Bestellungen bis 20 Uhr am nächsten Tag geliefert werden, unabhängig von der lokalen Apothekeninfrastruktur.
Das Telemedizin-Startup CannGo hat seinen Betrieb aufgenommen und stellt eine innovative Plattform vor, die es Patienten ermöglicht, Cannabisrezepte digital zu erhalten. Mit dem Startschuss am 01. April 2024 bietet CannGo Cannabisrezepte für 14,99 Euro als Vorbestellung an, um den Zugang zu medizinischem Cannabis zu erleichtern. Das Unternehmen zielt darauf ab, medizinische Dienstleistungen digital und bequem zugänglich zu machen, und hat eine benutzerfreundliche Plattform entwickelt, die schnelle und unkomplizierte Rezeptausstellungen ermöglicht. Patienten können über die CannGo-Plattform ihre Behandlungsanfragen digital und sicher übermitteln, woraufhin die Rezepte elektronisch signiert und an die gewählte Apotheke gesendet werden.
Unternehmen wie Insilico Medicine nutzen Künstliche Intelligenz (KI), um schneller neue Wirkstoffe zu entdecken, darunter auch solche, die durch traditionelle Forschungsmethoden möglicherweise unentdeckt geblieben wären. Insilico Medicine hat das erste “echte KI-Medikament” entwickelt, das auf seine Wirksamkeit gegen eine tödliche Lungenkrankheit getestet wird. Die KI half nicht nur bei der Auswahl des Zielmoleküls, sondern auch bei der Planung der chemischen Struktur des Medikaments. Die Hoffnung ist, dass KI die Entdeckungsphase neuer Therapien beschleunigen kann, indem sie Vorschläge für Angriffsziele und die Gestaltung der Medikamente macht. Insilico Medicine benötigte lediglich 18 Monate, um den Wirkstoffkandidaten zu synthetisieren und in Tierversuchen zu testen, was die potenzielle Beschleunigung der Arzneimittelentwicklung durch KI unterstreicht.
Das spanische digitale Apothekennetzwerk LUDA Partners, das über 3.500 in Echtzeit vernetzte Apotheken im ganzen Land umfasst, hat eine Finanzierung in Höhe von 12 Millionen Euro von der Private-Equity-Investmentfirma Moira Capital Partners erhalten. Diese Investition stärkt LUDA Partners weiter und ermöglicht die fortschrittliche Entwicklung modernster, effizienter und nachhaltiger Technologien zum Nutzen der vernetzten Gemeinschaftsapotheken. Das Unternehmen, das 2017 von Daniel de Carvajal, Luis Martín und Marcos Alves gegründet wurde, arbeitet kontinuierlich an der Verfeinerung seines Produkts und expandiert nun auch in europäische Märkte wie Irland. Diese strategische Maßnahme ermöglicht nicht nur die Konsolidierung seiner Position auf nationaler Ebene, sondern auch die globale Bereitstellung seiner innovativen digitalen Lösungen, wodurch die Apothekenbranche international vorangebracht und effizienter gestaltet wird.
Das Münchner BioTech AATec Medical hat eine Kooperation mit der Bundesagentur für Sprunginnovationen (Sprind) zur Entwicklung von Arzneimitteln gestartet. Ziel ist es, den ersten Produktkandidaten des Startups, ATL-105, basierend auf dem Wirkstoff Alpha-1-Antitrypsin (AAT), in verschiedenen Krankheitsmodellen zu testen. AAT, ein humaner Serinproteaseinhibitor, wirkt entzündungshemmend sowie antiviral und wurde bisher ausschließlich aus menschlichem Blutplasma gewonnen. AATec Medical hat jedoch eine Methode entwickelt, um AAT industriell zu synthetisieren, was die Kosten für den Wirkstoff erheblich senkt. Die Kooperation umfasst Tests mit „Lung-on-a-Chip“-Modellen und computergestützten Simulationen, um die Verteilung des Wirkstoffs in der Lunge zu untersuchen. Sprind unterstützt das Projekt finanziell und technisch, um klinisch relevante Daten vor dem Beginn klinischer Studien zu generieren.
