Startups suchen zunehmend nach innovativen Methoden zur Gewinnung von Seltenen Erden aus ungewöhnlichen Quellen wie Flugaschen, Chemie-Abfällen und Elektroschrott. Diese Metalle sind für die Energiewende entscheidend, da sie in Elektromotoren, Leuchtstoffen und Halbleitern verwendet werden. Ein vielversprechender Ansatz ist die Nutzung von Blaualgen zur Metallgewinnung, da sie Metalle effizient binden und extrahieren können.
Vytal, ein Kölner Startup, bietet in den EM-Fanzonen in Berlin, Köln und Stuttgart Mehrwegbehälter an. Diese sind mit RFID-Chips und QR-Codes ausgestattet, was die Rückgabe und Zählung vereinfacht. Durch diese nachhaltige Lösung soll der Abfall erheblich reduziert werden. Vytal hat kürzlich eine Finanzierungsrunde von 6,2 Millionen Euro abgeschlossen und plant, weitere Großveranstaltungen wie die Berlinale und das OMR-Festival auszustatten.
Das Startup Protein Evolution, gegründet von Jonathan Rothberg, nutzt künstliche Intelligenz, um Enzyme zu entwickeln, die Plastikmüll abbauen können. Diese innovative Technologie zielt darauf ab, alte Polyester-Textilien und andere Kunststoffe zu recyceln, die sonst auf Deponien landen würden. In einem Labor in Connecticut hat das Team einen Prozess entwickelt, bei dem Plastikabfälle in eine neue, recycelbare Substanz umgewandelt werden, die von speziellen Enzymen zersetzt wird. Diese Technik ermöglicht es, dass die Materialien wieder zu hochwertigem Polyester verarbeitet werden können. Mit einer Finanzierung von 25 Millionen US-Dollar plant Protein Evolution den Bau einer Pilotanlage, die bis 2025 jährlich 300 Tonnen recyceltes Plastik produzieren soll.
AmphiStar, ein Biotechnologie-Startup aus Gent, hat eine Finanzierung von 6 Millionen Euro abgeschlossen, um seine umweltfreundlichen und kostengünstigen Biosurfactants zu produzieren, die aus Abfällen gewonnen werden. Das Kapital stammt vom European Circular Bioeconomy Fund (ECBF), Qbic III und dem Flanders Future Tech Fund (FFTF). AmphiStar entwickelt Biosurfactants aus lokalen Abfall- und Nebenprodukten der Agrar- und Lebensmittelindustrie. Diese Produkte stellen eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Surfactants dar, die oft auf fossilen Brennstoffen basieren. Die Investition soll die kommerzielle Produktion der Biosurfactants ankurbeln und Forschung und Entwicklung weiter vorantreiben, um die Technologieplattform des Unternehmens zu optimieren.
Renewaball, bekannt für die weltweit ersten zirkulären Tennis- und Padelbälle, hat eine Investition von über 3 Millionen Euro gesichert. Diese Finanzierungsrunde wurde von Rubio Impact Ventures angeführt und wird Renewaball ermöglichen, seine Mission zur signifikanten Reduzierung der Umweltauswirkungen dieser Sportbälle in Europa voranzutreiben. Jährlich werden weltweit über 350 Millionen Tennisbälle genutzt, die nicht nur Mikroplastik freisetzen, sondern auch zu 97% im Müll landen. Renewaballs innovative Bälle, hergestellt aus alten Bällen und 100% recycelbar, setzen kein Mikroplastik frei, da sie aus 100% organischer Wolle und Baumwolle ohne Polyester und Nylon bestehen.
Samplistick, das von Daniela Mündler in Düsseldorf gegründete Beauty-Startup, hat eine Pre-Seed-Finanzierung von rund 600.000 Euro abgeschlossen. Das Unternehmen hat eine innovative, nachhaltige und digitale Lösung für Kosmetikproben entwickelt, indem es Einwegproben durch nachfüllbare Sticks aus recyceltem Kunststoff ersetzt. Kunden können diese Sticks im Fachhandel mit ihrer gewünschten Probe auffüllen lassen, während die zugehörige App Informationen über Marke und Inhaltsstoffe bereitstellt. Mit der Möglichkeit, jährlich über 120 Milliarden Einwegproben zu ersetzen, adressiert Samplistick nicht nur individuelle Kundenwünsche, sondern bietet auch erhebliche Einsparpotenziale für Unternehmen. Bereits namhafte Beauty-Unternehmen und Einzelhändler wie L’Oréal, Douglas, und die NIVEA-Häuser in Hamburg und Berlin sind Partner des Startups.