In einem beispiellosen Schritt hat die Bundesnetzagentur erstmals einen Internetanbieter dazu verpflichtet, einen Haushalt in Niedersachsen mit schnellem Internet zu versorgen. Dieser Beschluss basiert auf dem “Recht auf schnelles Internet”, das von der vorherigen Bundesregierung initiiert wurde, und markiert einen wichtigen Meilenstein in der digitalen Infrastrukturpolitik Deutschlands. Trotz der gesetzlich festgelegten Mindestgeschwindigkeit von 10 Megabit pro Sekunde im Download und 1,7 Megabit im Upload, welche im Vergleich zu aktuellen Standards als niedrig gilt, stellt diese Anordnung für den betroffenen Haushalt eine signifikante Verbesserung dar. Die Bundesnetzagentur prüft derzeit rund 130 weitere Beschwerdeverfahren, was auf eine potenzielle Ausweitung dieser Maßnahmen hindeutet. Kritik gibt es jedoch von Verbraucherschützern, die eine Anhebung der Mindestgeschwindigkeiten fordern, um den Anforderungen des digitalen Zeitalters gerecht zu werden.
Die Europäische Union zielt darauf ab, den Ausbau von Gigabit-Netzen zu beschleunigen, um Bürgern ein schnelleres Surfen im Internet zu ermöglichen. Eine Einigung zwischen dem Europaparlament und den EU-Staaten sieht vor, die bisherige Richtlinie zur Senkung der Breitbandkosten durch ein neues Gesetz zu ersetzen. Dieses soll unnötig hohe Kosten für den Aufbau elektronischer Kommunikationsinfrastrukturen reduzieren, die oft durch komplexe und langwierige Genehmigungsverfahren entstehen. Ziel ist es, den Netzausbau zu beschleunigen und gleichzeitig Rechtssicherheit und Transparenz für alle Beteiligten zu schaffen. Die belgische Telekommunikationsministerin Petra de Sutter betonte, dass der Ausbau von Glasfaser und 5G in Europa mit weniger Verwaltungsaufwand viel einfacher sein könnte. Der sogenannte Gigabit Infrastructure Act soll effizientere Planungs- und Ausbauverfahren für Betreiber öffentlicher Kommunikationsnetze ermöglichen.
Telefónica hat erste erfolgreiche Tests für eine 5G-Roaming-Verbindung über das Satellitennetz von Sateliot durchgeführt. Der Feldversuch wurde von der Europäischen Weltraumorganisation ESA überwacht. Während des Tests verwendete Telefónica eine normale SIM-Karte, die in ein IoT-Gerät eingesteckt wurde. Dieses Gerät war in der Lage, sich mit dem Sateliot-Satellitennetz im erdnahen Orbit zu verbinden. Damit ist bewiesen, dass eine Standard-Roaming-Verbindung über das Kernnetz von Telefónica authentifiziert werden kann, auch wenn sie über ein nicht-terrestrisches Netz erfolgt. Das Unternehmen kündigt an, dass die Lösung im nächsten Jahr kommerziell verfügbar sein wird, um IoT-Geräte „überall auf der Welt“ miteinander zu verbinden.
Laut Bundesregierung hat der Ausbau von Glasfaser- und Mobilfunknetzen in Deutschland deutlich an Tempo gewonnen. Allein im letzten Jahr haben rund vier Millionen zusätzliche Haushalte einen Glasfaseranschluss erhalten, so der Digital- und Verkehrsminister Volker Wissing. Ende 2022 war etwa jeder vierte Haushalt in Deutschland mit einem Glasfaseranschluss versorgt. Zudem stieg die Versorgung mit dem schnellen Mobilfunknetz der fünften Generation (5G) innerhalb eines Jahres auf 87 Prozent der Fläche in Deutschland.