Studie:

Handlungsempfehlungen für ein gründerfreundliches Deutschland

31/01/2017
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Unter dem Titel „Start-up Deutschland“ hat die der FDP nahestehende Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit eine Studie zum Thema Entrepreneurship veröffentlicht. Diese knüpft an eine Studie der HHL Leipzig Graduate School of Management an, die im November 2016 das Gründungsgeschehen in Deutschland untersucht hat. Demnach gehe die Zahl der Gründungen zurück, es fehle an einer Kultur des Scheiterns, die Gesellschaft schätze Gründer nicht genug wert, Wagniskapital sei nicht ausreichend vorhanden.

„Die Welt stellt sich strategisch auf, und Deutschland darf nicht zurückbleiben“, fordern die Autoren der Stiftung und haben insgesamt 26 ausländische und fünf deutsche Experten, darunter Venture-Capital-Investoren, Fachanwälte und Innovationsexperten befragt. Aus den Interviews wurden Handlungsempfehlungen abgeleitet.

Deutschland muss den roten Teppich ausrollen

Demnach müssen vorrangig Politiker ein tiefes Verständnis dessen erreichen, wie Entrepreneurship funktioniert. So müsse Deutschland beispielsweise international sichtbare und präsente Stellen schaffen, die mit Branchenexperten besetzt sind. Als Vorbild gilt New York, wo man bereits 2011 einen Chief Digital Officer einstellte.

Die Weiterbildung in Programmiersprachen müsse aktiv gefördert werden und anrechenbar sein. Deutschland ist gefordert, sich als attraktives Land für High-Potentials zu positionieren und zum attraktiven internationalen Standort werden. „Deutschland braucht dringend ein Einwanderungsgesetz, das den klugen Köpfen aus aller Welt den roten Teppich ausrollt“, so die Studie.

Gezieltere Bildung, weniger Bürokratie

Auch der Bildungsbereich muss sich anpassen, die schulische Ausbildung modernen Anforderungen gerecht werden – weg von der Ausbildung von Spezialisten, hin zu einem eher amerikanischen System, das Generalisten fördert. Denn Entrepreneure seien Personen, die in vielen Dingen gut seien – wenn auch in keinem exzellent. „Die Ausbildung digitaler Kompetenzen muss ein wichtigeres Fach in der Schule werden als beispielsweise Latein“, sagt Wolfgang Gründlinger, Referent Digitale Transformation beim Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW).

Des Weiteren gilt es, Netzwerkeffekte zu fördern, Bürokratie abzubauen und ausländisches Kapital nach Deutschland zu holen. „Jeder gründerische Funke wird erstickt, wenn ausländische Investoren auf das veraltete System und die hohen unnötigen Kosten der deutschen Dokumentationspflicht oder Unternehmensbeteiligung treffen“, sagt Daniel Zimmermann, Partner bei der Kanzlei Wilmer/Hale in Palo Alto. Die Studie nennt Irland als Vorbild: Hier bietet die Politik amerikanischen Fonds an, dass, sofern sie mindestens 60 Prozent eines Fonds in lokale Startups investieren, die Regierung zusätzlich 50 Prozent obendrauf legt.

Die Studie „Start-up Deutschland – Die deutsche Gründungslandschaft im internationalen Vergleich – Best Practices und Handlungsempfehlungen“ steht auf der Website der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit kostenlos zum Download bereit.

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