Gender-Parität in der Arbeitswelt und Gesellschaft ist ein überragend wichtiges Thema, das in so gut wie in alle Lebensbereiche hineingreift. Die Gleichstellung der Geschlechter ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch des Erfolgs von Organisationen und Gesellschaften. Es gibt ganz klare Beweise, dass Unternehmen und Staaten mehr erreichen, wenn sie Frauen gleichberechtigt einbeziehen. Es liegt also in unser aller Interesse, dass die völlige Gleichstellung von Männern und Frauen Wirklichkeit wird. Auf dem Women in Leadership Summit im Rahmen des EY World Entrepreneur of the Year 2016 Forum vom 7. bis zum 12. Juni in Monaco wurde wieder einmal deutlich, dass zur Verwirklichung der Gender-Parität unter anderem drei Dinge nötig sind:
• Männer müssen sich engagierter in die Genderdebatte einbringen.
• Weibliche Führungskräfte und Unternehmerinnen müssen ihren eigenen, authentischen Führungsstil entwickeln.
• Frauen müssen heute und in Zukunft stärker in Technologie- und MINT-Berufen mitmischen.
Männer, wo bleibt ihr?
Obwohl die Einladung zu dem Summit an Männer wie Frauen ging, fiel auf, dass erstere nur sehr vereinzelt im Publikum vertreten waren. Sicher, es gibt auch nicht von der Hand zu weisende Vorteile von Meetings mit einem vorwiegend weiblichen Publikum: So kann die Diskussion auf einem hohen inhaltlichen Niveau geführt werden, was daher rührt, dass gemeinsame „weibliche“ Karriereerfahrungen und Hintergrundwissen aus erster Hand ausgetauscht werden. Aufgrund der Tatsache, dass männliche Teilnehmer am Wirtschaftsleben immer noch die meisten Senior- und Führungspositionen innehaben, ist es jedoch von entscheidender Wichtigkeit, dass Männer aktiv an der Diskussion über Geschlechtergleichbehandlung und -gerechtigkeit teilnehmen.
Frauen und Männer müssen sich zusammenschließen, wenn ein wirklicher Wandel in der Arbeitswelt und am Arbeitsplatz stattfinden soll. Frauen erreichen mittlerweile eine ganze Menge als Führungskräfte am Arbeitsplatz oder Unternehmerinnen im eigenen Betrieb. Sie führen die Genderdiskussion weiter an. Diese Diskussion braucht aber männliche Führungskräfte als Diskussionspartner, damit sich ein vollständiges Bild ergibt, das als Blaupause für weiteres, zielführendes Handeln dienen kann. Im Interesse aller.
Richtig fragen, weiterdenken
Auf dem Summit wurden also richtige Fragen gestellt, mit denen wir uns selbst und unsere Rolle als Führungspersönlichkeiten auf den Prüfstand stellten. Hier sind einige der Fragen, welche zum Nachdenken anregten:
• Was will ich wirklich tun? Was mache ich gerne?
• Was will ich überhaupt erreichen?
• Achte ich auf meine Stärken? Respektiere ich meine Erfolge?
• Kenne ich meine Schwächen? Kann ich diese kompensieren?
• Kann ich Dinge konstruktiv hinterfragen und dann gekonnt managen?
• Bin ich zu bescheiden? Fordere ich auch, was mir wirklich zusteht (Geld, Position, Respekt)?
• Nehme ich genug Wissen auf, um weiter in der Spitzengruppe mitzuspielen?
• Arbeite ich genug an meinen Netzwerken, die mich unterstützen und neue Möglichkeiten eröffnen?
• Umgebe ich mich mit Leuten, die Widerspruch vertragen oder sogar begrüßen?
• Unterstütze ich andere bei der Erfüllung ihrer Träume und Ziele?
Jacqueline de Rojas und Margaret Heffernan hoben die positiven Auswirkungen von richtigen Fragen hervor, die das Team aktiv beteiligen und Vorausdenken begünstigen. Die Fähigkeit, aus intelligenten Fragestellungen zu lernen, wird immer wichtiger in einer Welt, die geprägt ist von disruptiven Technologien und rapide fortschreitenden Wandlungsprozessen. Wir brauchen smarte Persönlichkeiten und diversifizierte Teams, die in neuen Kategorien denken, um auf bahnbrechende Ideen zu kommen.
Entrepreneurial Winning Women EU 2016
Das weltweit erfolgreiche Programm wird dieses Jahr zum ersten Mal in der EU durchgeführt. Es bietet vielversprechenden jungen Unternehmerinnen die Möglichkeit, ihr Geschäftsmodell zu skalieren.