Laut Studie von McKinsey könnte KI bis 2030 drei Millionen Jobs in Deutschland verändern
KI könnte Produktivitätswachstum in Europa auf 3 % pro Jahr steigern
Bis 2030 könnte die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz in den USA und Europa Millionen von Jobwechseln erfordern, wie eine aktuelle Studie des McKinsey Global Institute (MGI) zeigt, die am Donnerstag in Düsseldorf veröffentlicht wurde. Besonders im Verwaltungsbereich stehen massive Veränderungen an. In Deutschland könnten bis zu 3 Millionen Arbeitsplätze durch den Einsatz von KI stark verändert werden, was etwa 7 % der Gesamtbeschäftigung entspricht.
McKinsey prognostiziert, dass die beschleunigte Einführung von KI-Systemen in den USA und Europa bis 2030 fast ein Drittel der Arbeitsstunden automatisieren könnte. In der EU könnte dieser Wert bis 2035 sogar auf 45 % steigen. Daraus ergibt sich, dass in Europa und den USA bis 2030 jeweils fast 12 Millionen Arbeitskräfte ihre Stellen wechseln müssen, was in Europa etwa 6,5 % der aktuellen Arbeitsplätze ausmacht.
Die Studie warnt vor einer negativen Divergenz auf dem Arbeitsmarkt. Hoch qualifizierte und überdurchschnittlich bezahlte Positionen könnten schwer zu besetzen sein, während es gleichzeitig ein Überangebot an Arbeitskräften im Niedriglohnsektor geben könnte. In Europa könnte der Anteil hochbezahlter Berufe um 1,8 Prozentpunkte steigen, während der Anteil niedrigbezahlter Berufe um 1,4 Prozentpunkte sinkt.
Die größten Veränderungen durch KI sind in Büro- und Verwaltungsjobs zu erwarten, die 54 % der durch KI verursachten Jobwechsel in Deutschland ausmachen. Auch Kundenservice und Vertrieb (17 %) sowie Produktion (16 %) sind betroffen. Deutschland und Italien sind besonders betroffen, da Bürohilfstätigkeiten dort einen großen Anteil an der Gesamtbeschäftigung ausmachen.
Um den negativen Auswirkungen von KI entgegenzuwirken, sind Schulungen und Qualifikationsmaßnahmen für Arbeitnehmer unerlässlich. Die Nachfrage nach technischen Fähigkeiten wird in Europa um 25 % steigen, während soziale und emotionale Kompetenzen um 12 % zunehmen werden.
Die McKinsey-Studie sieht auch positive wirtschaftliche Auswirkungen: Durch eine schnelle Einführung von KI und effektive Weiterbildung könnte die Produktivitätswachstumsrate in Europa bis 2030 um bis zu 3 % pro Jahr steigen.
Die Studie analysierte die wichtigsten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen bis 2030 in den USA und zehn europäischen Ländern, darunter Deutschland, Frankreich, die Niederlande, Spanien, Großbritannien, Schweden, Italien, Dänemark, die Tschechische Republik und Polen. Über 1100 Vorstände von Unternehmen in Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien und den USA wurden für die Studie befragt.