Wie Startups erfolgreich internationalisieren
Gründer, die ein wirklich großes Unternehmen bauen wollen, müssen ihr Geschäft früher oder später Internationalisieren. Und wer schnell wachsen will, muss den Schritt ins Ausland früh wagen. Manche Geschäftsmodelle lassen sich sehr zügig global ausbauen. Andere erfordern lokale Anpassungen. In der aktuellen Ausgabe von Berlin Valley haben wir verschiedene Startups gefragt, was man beachten muss, wenn man zum Beispiel den indischen, russischen oder den chinesischen Markt erobern will.
Schnelle Internationalisierung
Kaum gestartet, schon in New York – selten gelingt die Internationalisierung so schnell wie bei Spectrm. Das Berliner Startup, entwickelte seinen Messenger-Bot im Next Media Accelerator in Hamburg, ging anschließend nach New York und blieb, weil dort die ersten Kunden waren. „Wir sind auf den amerikanischen Markt fokussiert und haben schon früh Business Insider und Nowthis als Kunden gehabt“, sagt Spectrm-Gründer Max Koziolek im Interview mit Berlin Valley. „Also war klar, dass wir uns internationalisieren müssen. Also haben wir eine amerikanische Mutter gegründet.“ Auch der Investor Lerer Hippeau Ventures habe dabei eine Rolle gespielt, erklärt Max Koziolek.
Kulturelle Unterschiede
Wer von US-Investoren finanziert wird, für den ist die Standortwahl oft schon entschieden. Doch bei der Internationalisierung müssen es nicht immer die USA sein. Andere Startups entwickeln Produkte, die sich gut für den Einsatz in Schwellen- und Entwicklungsländern eignen wie etwa Peat aus Hannover mit seiner Software zur Erkennung von Pflanzenkrankheiten. Gerade in diesen Ländern gilt es, die kulturellen Unterschiede einzukalkulieren.
„Viele Startups unterschätzen, dass Kunden im Ausland anders auf Angebote ansprechen als auf dem Heimatmarkt“, hat auch Berlin-Partner-Geschäftsführer Stefan Franzke beobachtet. Die Berliner Wirtschaftsförderer haben vor einem Jahr ein eigenes Programm Start Alliance Berlin aufgelegt, das Startups unterstützt, die ins Ausland expandieren wollen. „In den USA ist es zum Beispiel besonders wichtig, den Vorteil für den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen. Die technischen Details interessieren weniger. In Frankreich braucht man unbedingt französisches Vertriebspersonal, da sind die ganz eigen. Und in China unterschätzen die meisten, wie technologieorientiert die Kunden dort sind.“ Partner der Start Alliance Berlin sind die Städte Tel Aviv, New York, Schanghai und Paris. Bald sollen weitere Partnerstädte hinzukommen.