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Das Tor zur Adtech-Welt

30/06/2017
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Hamburg ist bekannt für seinen Hafen, seine großen Handelsunternehmen und als Medienstandort. Mittlerweile ist Adtech als weiteres großes Business dazu gestoßen. Mit Google und Facebook haben die beiden größten Marketing-Unternehmen der Welt hier ihren Deutschland-Sitz. Hinzu kommen große internationale Player wie Adobe, Twitter, Marin Software und Appnexus.

Diese wurden natürlich in der Anfangsphase angezogen von potenziellen Partnern in der Medienbranche wie Gruner + Jahr, Die Zeit, Axel Springer, Bauer und Der Spiegel. Gleichzeitig tummeln sich in Hamburg große Agenturen wie Jung von Matt, Fischer Appelt, Hirschen, Kolle Rebbe und Thjnk. Diese Kombination aus großen Medienhäusern und Agenturen ist in Deutschland sicher einmalig.

Deutsche Konkurrenz gesucht

Auch wenn die Riesen des Online-Marketings hier sitzen, die Entscheidungen über die Zukunft der Unternehmen werden in den USA getroffen. In Hamburg wird verkauft. Aber auf lange Sicht wird es für die Stadt nicht reichen, nur ein Deutschland-Hub für die großen US-Player zu sein. Es braucht junge deutsche Unternehmen, die ihre Ideen in die Welt tragen.

Und auch das funktioniert im Adtech-Business in Hamburg ganz gut. Als wir bei OMR die Szene 2014 das erste Mal etwas genauer unter die Lupe genommen haben, arbeiteten schon mehr als 400 Menschen bei deutschen Adtech-Startups in der Stadt. Heute dürften es noch einmal deutlich mehr sein.

Selfie mit der Crowd: Gary Vaynerchuck auf dem OMR-Festiva (Foto: Christopher Kurr) Selfie mit der Crowd: Gary Vaynerchuck auf dem OMR-Festival (Foto: Christopher Kurr)

Ganz vorn stehen hier Unternehmen wie die Performance Media Gruppe, die 2005 von Christoph Schäfer gegründet wurde. Die digitale Mediaagentur lieferte im vergangenen Jahr 250 Milliarden Werbekontakte und gilt als größte digitale Mediaagentur Deutschlands. 2014 wurde Performance Media vom Münchner Private-Equity-Haus Equistone Partners übernommen – zusammen mit drei weiteren Vermarktern. Daraus entstand die Holding Performance Interactive Alliance (PIA) mit mittlerweile sechs Online-Marketing-Unternehmen. Der Sitz: Hamburg. PIA positioniert sich explizit als Konkurrent zu einem Global Player wie Adobe.

Neben diesem Brett gibt es in der Stadt aber noch mehr als 20 weitere Adtech-Unternehmen, die in ihren jeweiligen Bereichen führend in der deutschen Marketinglandschaft sind. Da wären Facelift (Social Media Marketing), Addefend (Anti-Adblocker), Squarelovin (Influencer Marketing/User Generated Content) oder Applike (App Discovery), die ganz unterschiedliche Themen beackern.

Snapchat und Twitch kommen

Und auch die Infrastruktur, um solche Startups zu unterstützen, wächst immer weiter. Gruner + Jahr hat in der hippen Schanze sein „Greenhouse Innovation Lab“ aufgebaut, das neue Geschäftsmodelle entdecken soll und aus dem Applike stammt. Meinolf Ellers (DPA) und Nico Lumma helfen mit dem Next Media Accelerator Medien-Startups aus der ganzen Welt, größer zu werden. Aus dem sechsmonatigen Programm stammen zum Beispiel Adtriba (Attribution) und Spectrm (Messenger-Bots). Unterstützt wird das Programm von der DPA, Axel Springer, Gruner + Jahr, Der Spiegel und Die Zeit.

Für OMR als Plattform für die digitale Marketing-Szene ist Hamburg deshalb perfekt geeignet. Große deutsche Partner unseres Festivals sind uns seit Jahren treu. Und die internationalen Partner – allen voran Adobe, Google und Facebook – waren relativ schnell überzeugt, bei einem großen Event in der Stadt ihrer Deutschland-Zentralen mitzumachen. OMR profitiert also nicht nur vom allgemeinen Aufstieg des digitalen Marketings, sondern auch vom Standort Hamburg.

Derzeit baut Amazons Gaming-Plattform Twitch ein Büro in Hamburg auf – E-Sports ist eines der Zukunftsthemen im Online Marketing. Dazu wird schon seit längerem gemunkelt, dass auch das deutsche Snapchat-Büro in der Hansestadt landet. Da die erste Deutschland-Chefin von Facebook kommt, dürfte aus Gerüchten bald Realität werden.

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